Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Schweizer Kunstturner können nicht “auf ein Wunder hoffen”

(Keystone-SDA) Turnen – Mit der Qualifikation der Männer beginnen am Montag in Antwerpen die Einzel-Weltmeisterschaften der Kunstturner. Oliver Hegi und Pablo Brägger streben den Einzug in den Mehrkampffinal an.
Für den Schweizerischen Turnverband (STV) bestreiten Schweizer Meister Oliver Hegi und Pablo Brägger in der zwei Tage dauernden Qualifikation den Mehrkampf, Claudio Capelli (Boden), Michael Meier (Sprung) und Christian Baumann (Reck, Barren, Ringe und Pauschenpferd) werden an einzelnen Geräten eingesetzt. Von Hegi und Brägger wird der Einzug in die Mehrkampffinal der besten 24 am Donnerstag erwartet, die Qualifikation für einen Gerätefinal (Top 8) liegt für die Schweizer Athleten, die alle am Montag ihr Programm absolvieren, wohl ausser Reichweite. “Wir können nicht auf ein Wunder hoffen”, sagte Felix Stingelin, Chef Spitzensport des STV.
Spätestens seit dem Ausfall von Lucas Fischer, dem EM-Zweiten am Barren, der im August einen weiteren epileptischen Anfall erlitten hatte, sind die Chancen auf eine Schweizer Final-Qualifikation an einem Einzelgerät auf ein Minimum gesunken. Zumal auch Routinier Claudio Capelli am Boden nicht alle seine geplanten Elemente turnen kann. Der bald 26-jährige Seeländer hatte sich nach seinem guten Auftritt im Mehrkampf an den Europameisterschaften im Frühjahr in Moskau und dem Sieg am Eidgenössischen Turnfest in Biel auf seine Bodenübung fokussiert, aufgrund einer Achillessehnenreizung konnte er in der Vorbereitung auf die WM allerdings nicht wie gewünscht trainieren, weshalb er nun eine Übung mit einem 0,3 Punkte tieferen Schwierigkeitsgrad präsentieren wird. “Ich wollte vorne mitmischen”, so Capelli, “nun ist es aber praktisch klar, dass es nicht reichen wird.”
Für die anderen Turner geht es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln, ist doch neben Capelli Brägger der Einzige, der bereits einmal an einer WM teilgenommen hat. “An einer WM herrscht eine spezielle Atmosphäre”, so der Ostschweizer, der 2010 in Rotterdam und 2011 in Tokio dabei war. “Die Halle ist riesig, die Distanzen sind anders, ebenso der Lichteinfall. Dies ergibt beim Turnen ein ganz anderes Gefühl.” Brägger, der aufgrund einer Arthroskopie am Fuss zu Beginn des Jahres nur reduziert trainieren konnte, strebt sowohl im Mehrkampf als auch am Barren und am Reck einen Platz in den Top 20 an. “Bei einem super Wettkampf sollte dies drinliegen.”

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft