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Schweizer sind nicht fremdenfeindlicher als andere

(Keystone-SDA) Zürich – Die Schweizer Bevölkerung ist nicht fremdenfeindlicher als die Bevölkerung in anderen europäischen Ländern. Diesen Schluss zog Andreas Wimmer, Soziologe an der University of California, am Freitag an der Migrationskonferenz der Stadt Zürich.
Schweizerinnen und Schweizer fühlten sich durch Zuwanderung nicht bedrohter als Durchschnittseuropäer, wird Wimmer in einer Mitteilung der Integrationsförderung Zürich zitiert. Die Haltung gegenüber Zuwanderung sei in der Schweiz sogar positiver, stellte der Soziologe vor über 250 Personen im Volkshaus fest.
Überaus kritisch sei die Schweizer Bevölkerung bei der Frage der Gleichberechtigung. Die hohe Gemeindeautonomie und das ausgeprägte Demokratieverständnis, die Ordnungskultur sowie die direkte Demokratie bewirkten eine hohe Bereitschaft, Ausländerinnen und Ausländer auszugrenzen.
Ausgeglichen werde dies jedoch durch verschiedene integrative Faktoren. Die Wirtschaftskraft und der liberale Arbeitsmarkt sorgten für eine Einbindung in die Arbeitswelt, der Republikanismus verhindere eine Ausgrenzung über die Frage der Abstammung, und der schweizerische Pragmatimus erleichtere eine Integration im Alltag.
Zuwanderung offen begegnenDie Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch eröffnete die Migrationskonferenz mit dem Hinweis, dass die grösseren Schweizer Städte überdurchschnittlich von Integrations- und Migrationsfragen betroffen seien. Jede zehnte aus dem Ausland in die Schweiz ziehende Person komme beispielsweise direkt nach Zürich.
Die damit verbundenen Herausforderungen würden von der Stadt angenommen und in der täglichen Arbeit konstruktiv und insgesamt erfolgreich umgesetzt, betonte Mauch.

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