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Schwere Waldbrände bedrohen neuseeländische Stadt Christchurch

Löscharbeiten nahe der neuseeländischen Stadt Christchurch, wo bereits über 1800 Hektar Land zerstört wurden. KEYSTONE/AP/MARK BAKER sda-ats

(Keystone-SDA) Schwere Waldbrände in Neuseeland haben hunderte Einwohner der Stadt Christchurch zur Flucht gezwungen. In der Stadt, die bei einem Erdbeben im Jahr 2011 schwer zerstört worden war, brannten mindestens elf Häuser nieder.

Dies teilten die Behörden am Donnerstag mit. Rund tausend Einwohner wurden in Sicherheit gebracht. Nach Angaben des Stadtrates wurden östlich von Christchurch bereits mehr als 1800 Hektar Land zerstört.

Der Zivilschutz hatte am Mittwochabend für die Stadt auf der neuseeländischen Südinsel den Notstand ausgerufen, nachdem sich zwei seit Tagen brennende Feuer in der Hügelkette Port Hills zu einer grossen Feuerfront vereinigt hatten.

Tausend Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen. Weil starker Wind die Flammen weiter anfachen könnte, prüfte die Stadt am Donnerstag weitere Evakuierungen.

Alle Anwohner sollten beim ersten Anzeichen von Gefahr sofort fliehen, sagte der Polizist Ash Tabb. “Wir wissen, dass es schwer für die Menschen ist, ihre Häuser zu verlassen”, fügte er hinzu. Das Feuer könne aber die Richtung ändern und sich “unglaublich schnell” fortbewegen. “Wenn Sie beunruhigt sind, dann zögern Sie nicht”, forderte er die Menschen in Christchurch zur Vorsicht auf.

Dicke Rauchwolken

Über der Stadt hingen dicke Rauchwolken. Der Zivilschutz riet Menschen mit Atemwegsproblemen zu Hause zu bleiben. 14 Helikopter und drei Flugzeuge unterstützten die Löscharbeiten von rund 200 Feuerwehrleuten. Am Dienstag war beim Absturz eines Löschhubschraubers ein Pilot ums Leben gekommen.

Premierminister Bill English machte sich bei einem Helikopterflug ein Bild von der Lage. Er geht nach eigenen Angaben von Brandstiftung aus. Er sei “misstrauisch”, weil die Brände ungefähr zur selben Zeit an zwei Orten ausgebrochen seien, sagte English. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Schwere Waldbrände kommen in Neuseeland selten vor. Weil es häufig regnet, werden Feuer normalerweise nicht so bedrohlich wie im Nachbarland Australien oder an der Westküste der USA.

Im Februar 2011 hatte ein Erdbeben der Stärke 6,3 in Christchurch enorme Zerstörungen angerichtet. 185 Menschen kamen ums Leben.

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