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Screening-Programme gegen Brustkrebs soll es landesweit geben

(Keystone-SDA) Mit Vorsorge, Betreuung der Erkrankten und Forschung wollen Bund und Kantone in den kommenden vier Jahren den Krebs bekämpfen. Zum Beispiel sollen für die Krebs-Früherkennung Frauen im ganzen Land in Screening-Programmen die Brust röntgen lassen können.

Das sieht die “Nationale Strategie gegen Krebs 2014 – 2017” vor, die Bund und Kantone verabschiedet haben. Auf Grund der demografischen Entwicklung – der Anteil der älteren Menschen wird grösser – ist zu erwarten, dass die Zahl der Krebsfälle in den kommenden Jahren steigen wird.

Dank Fortschritten in der Diagnostik, in der Behandlung und in der Forschung werde aber auch die Lebenserwartung von Krebskranken höher, hiess es in der Mitteilung des Bundesamtes für Gesundheit vom Mittwoch. Unter dem Stichwort Vorsorge sieht die Strategie beispielsweise landesweit Brustkrebs-Screening-Programme vor.

Programme zur Früherkennung von Brustkrebs wurden Ende 2012 laut dem Bericht in den sechs Westschweizer Kantonen angeboten sowie im Berner Jura, in Graubünden, St. Gallen und im Thurgau. Weitere Kantone – Bern, Basel-Stadt, Basel-Land, Solothurn und Tessin – hatten zu diesem Zeitpunkt beschlossen, das Brustkrebs-Screening einzuführen.

Präventionsprogramme weiterführen

Krebskranke sollen zudem interdisziplinär betreut werden. Schulungen und Beratungen für Patienten sollen ausgebaut werden. Weiter sieht die Strategie vor, die klinische Krebsforschung zu fördern.

Bund und Kantone sollen mit der Weiterführung von Präventionsprogrammen, der Vernetzung von Versorgungsstrukturen oder dem geplanten landesweiten Krebsregister zur Nationalen Strategie gegen Krebs beitragen.

Schweizweit sterben jedes Jahr rund 16’000 Menschen an Krebs; 37’000 weitere erkranken neu. Die Daten von Krebspatienten werden bereits heute in 22 Kantonen in Krebsregistern gesammelt.

Vom Parlament bestellt

Die gemeinsam mit den Kantonen erarbeitete “Nationale Strategie gegen Krebs” hatte das Parlament Ende 2011 beim Bundesrat bestellt. Der “Dialog Nationale Gesundheitspolitik” von Bund und Kantonen betraute Oncosuisse, eine Dachorganisation von fünf Akteuren in der Krebsbekämpfung, mit der Ausarbeitung.

Die Strategie soll koordiniert umgesetzt werden – unter Beteiligung aller Organisationen und Institutionen, die sich mit Krebs und Krebskranken befassen. Die Strategie ist nach Angaben des BAG ein Beitrag zur bundesrätlichen Strategie “Gesundheit2020”.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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