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Singender Sozialpsychologe ist das “Supertalent”

(Keystone-SDA) Der 29 Jahre alte Sänger Jay Oh ist “Das Supertalent”. Die Fernsehzuschauer kürten den Sohn koreanischer Eltern per Telefonabstimmung. Er setzte sich am Samstagabend gegen den 15 Jahre alten Schmusebarden Alessio Greco und den Seelöwompteur Erwin durch.

Vor der Endausscheidung hatten die zwölf besten Kandidaten aus den 13 Shows der neunten Staffel einen bunten Abend mit Tanz, Gesang, Artistik und Komik geboten.

Während sich die Jury anfangs zwischen unoriginellen Kalauern und Schimpfwörtern durchhangelte und nur mühsam Fahrt aufnahm, zeigte Moderator Daniel Hartwich Talent zum Sprachwitz. Nach der Tanznummer der 81-jährigen Britin Paddy mutmasste er keck, Dieter Bohlen werde in diesem hohen Alter wohl die Jury bei “Deutschland sucht den grauen Star” leiten.

Der Chefjuror selbst teilte auch mal Kritik aus und dämpfte damit die kaum noch steigerbare Begeisterung seiner Mitstreiter Bruce Darnell und Inka Bause. Für Jodler Felix Faschingbauer und das Infusion Trio brannte Bohlen jedenfalls eindeutig nicht.

Dafür umso mehr für Gewinner Jay Oh. Der hatte sich eigentlich gar nicht für die Sendung beworben, sondern war als Publikumskandidat während einer Umbaupause entdeckt worden. Daraufhin gab ihm Bohlen sofort das Ticket fürs Finale. Der Sänger punktete mit Natürlichkeit und unprätentiösem Charme: Er habe in seinen Auftritt viel Gefühl gelegt und Kopf- und Bauchstimme perfekt eingesetzt, urteilte Bohlen.

Bruce hat nah am Wasser gebaut

Hier blieb auch Darnell seiner Rolle treu und sorgte für den erwarteten Träneneinsatz. Als er Jays Gesangsnummer einen “magic moment” nannte, kippte seine Stimme gefährlich. Inka Bause vergab an Jay Oh aufgeregt den Titel “bester Sänger der gesamten Staffel”.

Sieben Kandidaten waren über den sogenannten Goldenen Buzzer direkt ins Finale gelangt, fünf weitere wählte die Jury aus denen aus, die während der vorangegangenen Shows “Supertalent”-Sterne bekommen hatten.

Dabei entpuppten sich einige, die zuvor hochgejubelt worden waren, dann wohl doch als Eintagsfliegen, die das Publikum nicht wiedersah. Am Schluss hatten dann allein die Zuschauer an den Fernsehschirmen die Entscheidungsgewalt und wählten Jay Oh. Er erhält 100’000 Euro und darf in Las Vegas auftreten.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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