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SMI knackt erstmals seit fünf Jahren die 8000-Punkte-Marke

(Keystone-SDA) Die weltweiten Aktienmärkte sind am Dienstag in neue Höhen vorgestossen. In Zürich kletterte der Swiss Market Index (SMI) erstmals seit Anfang 2008 über die 8000-Punkte-Marke, bevor er im Schlusshandel wieder etwas nachgab.

Der deutsche Leitindex Dax erreichte mit 8206,01 Punkten gar ein neues Allzeithoch, nachdem die Versicherer Allianz und Munich Re mit ihren Quartalszahlen positiv überrascht hatten. Am Freitag hatte der Dax bereits den höchsten Schlusskurs aller Zeiten erreicht – auch dieser Rekord wurde am Dienstag überboten.

Der Grund, weshalb der SMI nach wie vor deutlich unter dem Allzeithoch von über 9500 Zählern (Juni 2007) steht, hat mit der Berechnung zu tun: Im Gegensatz zum Dax berücksichtigt der Schweizer Leitindex keine Dividenden. Die wenig beachtete SMI-Variante, die Dividenden einschliesst, erreichte derweil ein Rekordhoch.

Entscheidender Auslöser der globalen Rally ist die extrem lockere Geldpolitik der Notenbanken: Die Bank of Japan hatte Anfang April ihre Geldschleusen weit geöffnet. Die amerikanische Fed hat signalisiert, der weltgrössten Volkswirtschaft noch lange unter die Arme zu greifen. “Das billige Geld ist wie Wasser – es sucht sich seinen Weg”, kommentierte ein Analyst das Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten.

Adecco und Holcim markant im Plus

Am Schweizer Markt sorgte zudem die Aktie von Adecco für Auftrieb. Der Personalvermittler überzeugte mit seinem Ausblick die Anleger. Ebenfalls markant im Plus standen die Holcim-Papiere. Der Zementkonzern legt am Mittwoch sein Quartalsresultat vor.

Zu Handelsschluss notierte der SMI 0,63 Prozent im Plus bei 7977,54 Punkten. Der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,62 Prozent auf 7504,83 Punkte zu.

Die Adecco-Titel stiegen um 2,5 Prozent. Das Ergebnis fiel zwar unter den Erwartungen aus, am Markt wurden aber nicht zuletzt die vom Management bekräftigten Ziele gelobt. Auch Aussagen zum europäischen Markt, die Bruttomarge und die strenge Kostendisziplin haben die Investoren mit Wohlwollen aufgenommen.

Der Kurs der Holcim-Aktie stieg um 2,2 Prozent. Am Vortag hatte das Papier wegen schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen der indischen Tochtergesellschaften noch zu den Verlierern gehört.

Versicherungstitel zeigten sich ebenfalls fester, allen voran die Aktie von Swiss Re, die 2 Prozent an Wert gewann. Unterstützung erhielt sie von einem guten Quartalsergebnis des weltgrössten Rückversicherers Munich Re.

Die Papiere der Zurich (+0,5 Prozent), Swiss Life (+0,9 Prozent) und Bâloise (+0,4 Prozent) schlossen ebenfalls höher. Am Dienstagmorgen hatte der Versicherer Axa Winterthur die Quartalszahlen vorgelegt, wobei die Schweizer Axa-Tochter ein deutlich höheres Prämienvolumen vorwies.

Die Titel der Credit Suisse (+2,4 Prozent) und der UBS (+1,4 Prozent) profitierten von positiv aufgenommenen Grossbanken-Quartalsergebnissen aus Europa. Die deutsche Commerzbank und die französischen Institute Société Générale und Crédit Agricole hatten am Dienstagmorgen ihre Zahlen für die ersten drei Monate vorgelegt.

Weniger eifrig griffen die Anleger bei den Pharmatiteln Roche (+0,2 Prozent) und Novartis (+0,3 Prozent) zu. Die Nestlé-Aktien (+0,3 Prozent) legten ebenfalls unter dem Marktdurchschnitt zu.

Am breiten Markt präsentierten sich die Papiere des Logistikunternehmens Panalpina (+6,9 Prozent) nach Quartalsergebnissen fester. Das Unternehmen, das im vergangenen Geschäftsjahr noch in die roten Zahlen gerutscht war, kehrte in die Gewinnzone zurück und übertraf die Erwartungen der Analysten.

Von guten Quartalszahlen profitierten auch die Aktien des Industriekonglomerats OC Oerlikon (+2,8 Prozent).

Zu den Tagesverlierern gehörten dagegen die Titel von Tornos mit einem Minus von 6 Prozent. Der jurassische Werkzeugmaschinen-Hersteller musste für das erste Quartal neue Rückschläge vermelden. Die Titel des Reise-Detailhändlers Dufry (+2,2 Prozent) und der Luzerner Kantonalbank (+1,8 Prozent) zogen nach der Vorlage von Quartalszahlen leicht an.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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