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Staatsanwaltschaft eröffnet Untersuchung gegen Turnfest-Direktor

(Keystone-SDA) Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Direktor des Eidgenössischen Turnfests 2013 in Biel eine Untersuchung wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung eröffnet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Verfahren auf weitere Personen ausgedehnt wird.

Im Vordergrund stehe die Frage, ob die Verletzung von Personen vermeidbar gewesen wären, wie die Regionale Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland und die Kantonspolizei Bern am Donnerstag mitteilten. Dabei spiele unter anderem die Wetterentwicklung eine wichtige Rolle.

Bezüglich der beschuldigten Person gelte die Unschuldsvermutung, halten die Behörden fest. Die Untersuchung richte sich aufgrund der bislang vorliegenden Erkenntnisse gegen den Turnfest-Direktor Fränk Hofer. Die Dauer des Verfahrens ist offen. Die Untersuchung wurde von Amtes wegen eröffnet.

Noch eine Person im Spital

Nach den Ereignissen wegen des Unwetters am Turnfest in Biel befindet sich noch eine Person in Spitalpflege. Es handelt sich um einen 66-jährigen Mann aus der Innerschweiz, der sehr schwere Kopfverletzungen erlitten hat. Er befindet sich nicht mehr in akuter Lebensgefahr, wird allerdings noch längere Zeit Spitalpflege benötigen.

Die Zahl der Verletzten ist inzwischen aufgrund von nachträglichen Meldungen auf 95 gestiegen. Viele Verletzte hatten sich selbstständig in medizinische Pflege begeben und waren der Polizei erst nachträglich gemeldet worden.

Ermittlungen gehen weiter

Derweil wurden die Beweissicherung und das polizeiliche Ermittlungsverfahren weitergeführt. Diese hatten bereits während der Bewältigung des Ereignisses begonnen. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie der am schwersten verletzte Mann zu Schaden gekommen ist.

Er dürfte sich zum Zeitpunkt des Vorfalles im Bereich des sogenannten „Brüggli“ neben dem Fussballplatz des FC Nidau befunden haben.

Das 75. Eidgenössische Turnfest in Biel ging vor knapp zwei Wochen zu Ende. Die Turngemeinde war innerhalb von einer Woche von zwei Stürmen mit Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern heimgesucht worden.

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