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Starker Wiedereinstand von Matthias Sempach

(Keystone-SDA) Matthias Sempach könnte nach fast einjähriger Verletzungspause kein beeindruckenderes Comeback geben. Der Schwingerkönig gewinnt das Oberaargauische Fest überlegen mit fünf Siegen in den sechs Gängen.

Nur der Schlussgang gegen den Haslitaler Eidgenossen Simon Anderegg wurde auf Sempachs hervorragendem Notenblatt als Gestellter eingetragen. Anderegg griff zwei-, dreimal etwas zögerlich an, den Schwingerkönig brachte er damit aber nichts ins Wanken. Den unentschiedenen Gang konnte sich Sempach füglich leisten, den er stand nach fünf Siegen schon vor dem Schlussgang mit einem Vorsprung von eineinviertel Punkten als Festsieger in Hindelbank bei Burgdorf fest. Anderegg wäre im Falle eines Sieges zu Sempach in den 1. Rang nachgerückt.

Der brillante Auftritt am Gauverbandsfest des eigenen Verbandes brachte dem 30-jährigen Emmentaler aus Alchenstorf den 32. Kranzfestsieg der Karriere ein.

Die Leistung von Sempach, der ab Ende Mai 2015 mit einer schweren Fussverletzung ausgefallen war und sich Mitte April dieses Jahres überdies eine Bauchmuskelzerrung zugezogen hatte, war noch umso beeindruckender, als er es in fünf der sechs Gänge mit eidgenössischen Kranzschwingern zu tun bekam. Er besiegte die Berner Eidgenossen Beat Wampfler, Matthias Glarner, Bernhard Kämpf und Niklaus Zenger. Nur Anderegg konnte ihm trotzen.

In Abwesenheit des zweiten Berner Schwingerkönigs Kilian Wenger – er leidet seit letztem Sonntag an Rückenschmerzen, will aber demnächst wieder antreten – hätte man für Sempach mit einer harten Gegenwehr der aufstrebenden Youngsters Remo Käser und Samuel Giger rechnen können. Der Emmentaler Käser, Sohn von Schwingerkönig Adrian Käser und Sieger des Mittelländischen, sowie der Thurgauer Giger, Festsieger am Zürcher Kantonalen, remisierten nicht unerwartet im direkten Duell im Anschwingen. Danach fiel Giger mit dem zweiten Gestellten schon nach drei Gängen aus der Entscheidung. Käser fehlte schliesslich wenig für die Schlussgang-Qualifikation.

Das Fest litt ein wenig unter einer Welle von Absagen starker Schwingen. Wie Kilian Wenger mussten auch die ebenfalls verletzten Christian Stucki, Matthias Siegenthaler, Stefan Burkhalter und Thomas Zaugg sowie der erkrankte Willy Graber auf die Teilnahme verzichten.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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