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Stellenangebot in der Schweiz so gross wie seit langem nicht mehr

(Keystone-SDA) Die pessimistische Stimmung auf dem Arbeitsmarkt am Jahresanfang zeigt sich jetzt als unberechtigt. Laut dem Stellenvermittler Adecco ist das Stellenangebot in der Schweiz derzeit so gross wie seit Jahren nicht mehr.

Der Ende 2011 registrierte Nachfrageeinbruch sei überwunden, schrieb das Unternehmen am Donnerstag zur Veröffentlichung des Adecco Swiss Job Market Index über Ausschreibungen in Internet und Presse. Mit Ausnahme der Ostschweiz verzeichneten alle Regionen einen steigenden Bedarf nach Arbeitskräften.

Am stärksten gesucht waren Managementkräfte, vor allen in mittleren und höheren Kaderpositionen. Dort betrug der Zuwachs 31 Prozent, wie der Index, den Adecco zusammen mit der Universität Zürich erstellt, festhält. Bei medizinischen und sozialen Berufen stieg die Nachfrage um 26 Prozent.

Die Kategorie Finanz und Treuhand legte um 19 Prozent zu, während Büro und Verwaltung ein Plus von 17 Prozent aufweist. Allerdings hatten beide Bereiche in den Vorquartalen starke Rückgänge verzeichnet.

In den übrigen Berufsgruppen wuchs das Stellenangebot ebenfalls. Eine Ausnahme gibt es aber: Das Gastgewerbe und die persönlichen Dienstleistungen verzeichneten einen Rückgang um 4 Prozent. Insgesamt lasse sich feststellen, dass die Arbeitgeber vor allem nach qualifizierten Kräften suchten, schreiben die Studienautoren.

Symbolträchtige Schwelle überschritten

Der Index zeigte Ende des ersten Quartals 100,6 Punkte an und lag zum ersten Mal seit 2008 über der symbolträchtigen Schwelle von 100 Punkten. Ende Dezember hatten die unsichere Weltwirtschaft und ein saisonales Tief den Index auf 92,3 Punkte hinuntergezogen. Den bisherigen Höchststand gab es im Juni 2008 104,1 Punkten.

Den stärksten Nachfragezuwachs gab es im Genferseegebiet, wo der Anstieg 21 Prozent betrug. Im Espace Mittelland und dem Ballungsraum Zürich schaltete die Wirtschaft jeweils 11 Prozent mehr Inserate, in der Nordwest- und Zentralschweiz konstatierte Adecco ein Plus von je 6 Prozent.

Die Ostschweiz mit einem Rückgang um 1 Prozent bildet das Schlusslicht. Allerdings halte sich der Landesteil im Jahresvergleich mit einem Plus von 4 Prozent gut, schreiben die Studienautoren. Im Gegensatz zu andern Gegenden entwickelte sich die Ostschweiz im vergangenen Jahr nicht rückläufig.

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