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Steuerquote in den OECD-Ländern erreicht neuen Höchststand

In den OECD-Ländern tragen die Steuerzahler und Konsumenten einen immer grösseren Anteil an der gesamten Steuerlast. (Symbol) Keystone/GAETAN BALLY sda-ats

(Keystone-SDA) Das Steueraufkommen in den OECD-Ländern ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordstand gestiegen. In der Schweiz war der Anstieg besonders markant.

2015 ist das Verhältnis von Steuereinnahmen zum Bruttoinlandprodukt (BIP) leicht von 34,2 Prozent im Vorjahr auf 34,3 Prozent angestiegen. Dies ist die höchste Steuerquote in den OECD-Ländern seit der ersten Erhebung im Jahr 1965, wie die OECD am Mittwoch mitteilte.

Ein Anstieg der Steuerquote stellt die OECD dabei in 25 der insgesamt 32 untersuchten Ländern fest. Darunter befindet sich auch die Schweiz, in der sich das Verhältnis von Steueraufkommen zu Wirtschaftsleistung sogar markant von 27,0 auf 27,9 Prozent erhöht hat. Damit ist die Schweiz in der Rangliste der tiefsten Steuerquoten gegenüber dem Vorjahr um zwei Ränge auf Platz 7 abgerutscht.

Unternehmen geschont

Weiteres Resultat der OECD- Steuerstatistik 2016 ist, dass sich die Steuerlast weg von den Unternehmen hin zu den Arbeitnehmern und Konsumenten verschoben hat. So hat sich das Aufkommen der Einkommenssteuern im Verhältnis zum BIP von 2013 auf 2014 von 8,3 Prozent auf 8,4 Prozent erhöht. Der entsprechende Wert für die Gewinnsteuern für Unternehmen dagegen reduzierte sich von 2,9 auf 2,8 Prozent.

Die OECD stellt dazu allgemein fest, dass sich der Anteil der Einkommenssteuern am gesamten Steueraufkommen seit der Finanzkrise erhöht hat, während die Unternehmen anteilsmässig eine geringere Steuerlast tragen.

Bürger tragen Last

So lag im Durchschnitt der Anteil der gesamten Unternehmenssteuern am BIP 2007 noch bei 11,2 Prozent. 2014 belief er sich nur noch auf 8,8 Prozent. Der Anteil der Einkommensteuern, Sozialabgaben und der Verbrauchssteuern zusammen hat dagegen mit 24,3 Prozent des BIP einen neuen Rekord erreicht.

In der Schweiz dagegen hat sich zwischen 2013 und 2014 an diesem Verhältnis nichts geändert. Einzige Verschiebung war, dass sich der Anteil der Vermögenssteuern leicht erhöht, der Anteil der Verbrauchsteuern dagegen leicht reduziert hat. Die mittel- und langfristigen Verschiebungen hat die OECD jedoch für keines der untersuchten Länder berechnet.

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