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Streik in Frankreich tangiert Schweizer Flug- und Zugverbindungen

(Keystone-SDA) Wegen eines Fluglotsen-Streiks sind in Frankreich am Mittwoch den zweiten Tag in Folge rund 1800 Flüge gestrichen worden. Damit wurde erneut rund jeder vierte Flug abgesagt, wie die französische Luftfahrtbehörde (DGAC) mitteilte.

Es seien aber deutlich mehr Verspätungen zu erwarten als am Vortag. Nachdem am Dienstag lediglich die unabhängige Fluglotsen-Gewerkschaft SNCTA gestreikt hatte, beteiligten sich nun fast alle Gewerkschaften des Sektors. Die Streiks richten sich gegen EU-Pläne für eine Neuorganisation des Luftraums in Europa, die auch eine Liberalisierung der Flugaufsicht vorsehen.

Genf, Basel und Zürich betroffen

Der Flughafen Genf musste am Mittwoch infolge des Streiks mehr als 40 Flüge streichen. Auch der Flughafen Zürich war erneut vom Streik betroffen, wie Flughafensprecherin Sonja Zöchling der Nachrichtenagentur sda sagte. Elf so genannte Rotationen – also je ein Hin- und ein Rückflug – nach bzw. von Paris, Nizza und Lyon fielen aus.

Weil zudem auch Überflüge über Frankreich tangiert waren, wurden drei Rotationen nach Spanien (Barcelona, Malaga, Valencia) und eine nach Portugal (Lissabon) annulliert.

Auf dem Flughafen Basel-Mülhausen fielen 18 Flüge aus, bei 20 weiteren kam es zu Verspätungen. Gestrichen wurden Flüge von und nach Paris, Lyon und Nizza sowie Barcelona, wie eine Sprecherin des EuroAirport auf Anfrage sagte.

Vom Streik betroffen waren auch Besucher der Kunstmesse Art Basel, die mit dem Privatflugzeug an- oder abreisen wollten. Von den 110 für Mittwoch angemeldeten Privatflügen fielen rund 20 Prozent aus. Einzelne waren zudem verspätet.

Streik des französischen Bahnpersonals

Von Mittwochabend an wird die Franzosen auch ein Streik bei der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF treffen, der bis Freitagmorgen andauern soll. Die Gewerkschaften protestieren damit gegen eine geplante Bahnreform.

Laut SNCF dürften am Donnerstag weniger als die Hälfte der Hochgeschwindigkeitszüge TGV und der Regionalzüge TER fahren. Von den Ausfällen betroffen sind auch Bahnverbindungen in die Schweiz.

Insgesamt fällt im Verkehr Paris-Lausanne-Paris eine Zugverbindung aus, wie die SBB mitteilte. Auf dem Anschnitt Paris-Zürich-Paris sind zwei TGV-Verbindungen vom Streik betroffen, und zwischen Paris-Genf-Paris fallen insgesamt drei Züge aus.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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