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Suche nach vermissten Waadtländer Zwillingen läuft auf Hochtouren

(Keystone-SDA) Von den vermissten Zwillingen aus dem Waadtland hat am Samstagabend noch immer jede Spur gefehlt. Die Waadtländer Polizei hat Beamte nach Italien und Frankreich geschickt. Der Vater, der die Mädchen vor knapp einer Woche mitgenommen hatte, warf sich bei Bari in Süditalien vor den Zug.

Die Waadtländer Polizei setze alle Hebel in Bewegung, um die beiden sechsjährigen Mädchen zu finden, sagte Polizeisprecher Jean-Christophe Sauterel auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Dem Krisenstab stünden rund dreissig Mitarbeitende zur Verfügung. Leider seien alle Anstrengungen vorerst erfolglos geblieben. Gesucht werde in Italien, in Frankreich und der Schweiz.

Zwei Polizisten befragten die Familie des Vaters in Basel. Zwei Waadtländer Beamte wurden nach Bari geschickt, um dort die dortigen Einsatzkräfte bei der Suche zu unterstützen. Zwei weitere Polizisten reisten nach Marseille, wo der Vater nach seinem Verschwinden aus der Schweiz nochmals gesehen worden war.

Solidarität in St-Sulpice

In St-Sulpice am Genfersee, dem Wohnort der Familie, nahmen rund siebzig Personen an einem Solidaritätsmarsch teil. Dazu aufgerufen hatten Mütter von Kindern, die mit den Zwillingen die Schule besuchten. “Wir alle sind berührt von der tragischen Situation”, sagte eine Mutter vor Ort gegenüber der SDA.

Weil er mit der Trennung von seiner italienischen Frau nicht akzeptieren wollte, war der 43-jährige Mann am vergangenen Sonntag mit den beiden Töchtern in unbekannte Richtung abgereist. Am Freitag wurde der Mann tot im italienischen Cerignola in der Nähe von Bari aufgefunden worden. Er hatte sich vor einen Zug geworfen.

Suche mit Hunden, Pferden und Helikoptern

In Italien lief die Suche nach den vermissten Zwillingen auf Hochtouren. In der Region von Cerignola beteiligten sich unter anderem Bergrettungskräfte, berittene Helfer und Suchhunde. Auch Helikopter kamen zum Einsatz. Feuerwehrmänner suchten in Brunnenschächten.

Die Mutter selbst hatte sich am Freitag bei der Polizei in Marseille gezeigt. Sie ist in die südfranzösische Stadt gereist, weil sie von dort eine Karte ihres Mannes bekommen hatte. Er schrieb ihr, dass er ohne sie nicht leben könne.

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