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Swissmechanic warnt vor neuem “Lockdown”

Der Mitarbeiter einer Schweizer Firma bearbeitet einen Auftrag für den Eisenbahnsektor. (Symbolbild) KEYSTONE/TI-PRESS/ALESSANDRO CRINARI sda-ats

(Keystone-SDA) Swissmechanic, der Dachverband der KMU der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Branche), warnt wegen der steigenden Corona-Fallzahlen eindringlich vor einem zweiten “Lockdown” in der Schweiz. Viele Betriebe befänden sich bereits in einer schwierigen Lage.

Nicht wenige Unternehmen kämpften gar ums Überleben, teilte der Verband am Mittwoch mit.

Die Corona-Krise setze den kleineren und mittleren Betrieben in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) zu. “In dieser kritischen Situation wäre ein zweiter Lockdown Gift”, wird Swissmechanic-Präsident Roland Goethe in der Mitteilung zitiert. Der Werkplatz Schweiz würde “in die Knie gezwungen” und wertvolle Arbeits- und Ausbildungsplätze gingen verloren.

Der Verband ruft die gesamte MEM-Branche auf, alles Nötige zu tun, damit in den Betrieben die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können. Es brauche für die Verhinderung einer weiteren Stilllegung der Wirtschaft aber auch die gesamte Gesellschaft.

KMU der MEM-Industrie fehlen Aufträge

Gemäss der letzten gemeinsam von Swissmechanic und BAK Economics durchgeführte Quartalsbefragung vom Juli leiden beinahe 90 Prozent der KMU der Branche unter Auftragsmangel. Der dabei jeweils ermittelte Geschäftsklimaindex hatte sich bei der Befragung im Vergleich zu derjenigen vom April immerhin auf tiefem Niveau etwas stabilisiert.

Weiter hatte die Umfrage bei rund 300 KMU der MEM-Branche ergeben, dass sich der Krisenherd in der Branche zunehmend von der Angebots- auf die Nachfrageseite verschoben hat. Zwar war auch im Juli noch ein Teil der Unternehmen von Unterbrüchen in den Lieferketten und Personalausfällen betroffen, allerdings in deutlich geringerem Umfang als im April.

Dagegen stieg zuletzt der Anteil der Unternehmen, bei denen Auftragsmangel das Hauptproblem darstellte, markant. Knapp die Hälfte der Unternehmen ging bei der Umfrage davon aus, dass der Auftragsmangel noch mehr als sechs Monate dauern werde. Rund 70 Prozent der Unternehmen hatten deshalb auch einen Einstellungsstopp verhängt und Kurzarbeit beantragt.

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