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Switch blockiert nach Missbräuchen mehrere inländische Web-Adressen

(Keystone-SDA) Bern – Die Internet-Domain-Registrierungsstelle Switch blockiert ab sofort Schweizer Internet-Adressen, die für kriminelle Zwecke missbraucht werden. Voraussetzung für eine solche Sperre ist der Hinweis einer anerkannten Behörde, wie Switch mitteilte.
Die Blockierung einer Adresse und deren Entfernung aus dem Netz mit einer Weisung anordnen kann die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI). Die Stelle sei vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) dazu ermächtigt worden, schreibt Switch.
Gründe für Blockierungen können Phishing – Diebstahl von vertraulichen Daten via betrügerische Mails – oder das Verbreiten von schädlicher Software (Malware) sein.
Vom Weisungsrecht Gebrauch machen kann MELANI indes nur, wenn es um Domains mit der Endung .ch geht, wie Max Klaus, stellvertretender Leiter von MELANI, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA ausführte.
Sei eine Liechtensteiner Adresse betroffen – auch diese Domains verwaltet Switch – müsse MELANI die dortige Landespolizei um Hilfe ersuchen. Dasselbe ist der Fall, wenn es um andere ausländische Domains geht. Die meisten Angriffe erfolgten aus dem Ausland.
Die Anerkennung von MELANI geht auf eine Änderung der Verordnung über die Adressierungselemente im Fernmeldebereich (AEFV) zurück, wie BAKOM-Sprecherin Deborah Murith sagte. MELANI sei die bisher einzige anerkannte Stelle. Weitere Gesuche anderer Institutionen seien theoretisch möglich, aber bisher nicht eingegangen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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