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Thailand schiebt Hmong-Minderheit ab – internationale Kritik

(Keystone-SDA) Khek Noi – Ungeachtet internationaler Kritik hat die thailändische Armee damit begonnen, tausende Asylsuchende der ethnischen Hmong-Minderheit in das autoritär-kommunistische Laos abzuschieben.
Der Einsatz habe am Montagmorgen im Auffanglager im Dorf Huay Nam Khao in der nordostthailändischen Provinz Phetchabun begonnen, sagte Oberst Thana Charuvat vor Journalisten. Rund 5000 Soldaten, Beamte und zivile Helfer seien vor Ort, um die dort lebende Gruppe von mehr als 4000 Angehörigen der Hmong in Fahrzeuge zu bringen.
Ein AFP-Fotograf berichtete, wie sich Sicherheitskräfte mit Schlagstöcken und Schutzschilden auf den Weg in das Lager machten.
Die Hmong befürchten, in Laos politisch verfolgt zu werden, da sie während des Vietnam-Kriegs an der Seite der USA gegen die Kommunisten kämpften. Viele leben seit mehr als 30 Jahren in Thailand.
Die internationale Gemeinschaft geht davon aus, dass mehreren Hundert von ihnen der Status eines politischen Flüchtlings zuerkannt werden könnte. Dieser würde sie vor einer Abschiebung schützen. Allerdings gewährten die thailändischen Behörden dem UNO-Flüchtlingshilfswerk keinen Zugang zu dem Lager.
Bangkok betrachtet die Hmong als illegale Einwanderer. Laut Oberst Thana sicherte Laos den Anführern der Hmong eine Amnestie zu. In Laos sind seit 1975 die Kommunisten an der Macht.

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