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Thorsten Fink nicht mehr HSV-Trainer

(Keystone-SDA) Fussball – Sportvorstand Oliver Kreuzer beurlaubt nach nur drei Monaten beim Hamburger SV Trainer Thorsten Fink. Die letzten Bundesliga-Pleiten und die Kurzreisen zur Familie waren die Gründe für die Massnahme.
Nach nur fünf Spieltagen hat der Bundesligist Hamburger SV die Reissleine gezogen und sich von Trainer Thorsten Fink getrennt. Wie deutsche Medien übereinstimmend berichten, hat Sportdirektor Oliver Kreuzer den Coach am späten Montagabend über die Trennung informiert. Damit beurlaubte der neue Sportvorstand nach nur einem Vierteljahr an der Elbe den 45-jährigen Trainer, mit dem er eine neue Ära beim Traditionsklub einleiten wollte.
Die hohen Niederlagen gegen Hoffenheim (1:5) und Dortmund (2:6) sowie mehrere Kurzreisen von Fink zur Familie nach München brachten das Fass zum Überlaufen. “Zugegebenermassen ist das etwas unglücklich, die Entscheidung getroffen zu haben, zur Familie zu fliegen”, kritisierte Kreuzer. Und dabei hatte Fink zuletzt öffentlich den inzwischen an Schalke ausgeliehenen Dennis Aogo an den Pranger gestellt, als dieser an den zwei trainingsfreien Tagen nach Mallorca geflogen war. Auch Präsident Carl Jarchow wirkte verwundert über die freien Tage nach dem Heim-Debakel gegen Hoffenheim.
Das “Hamburger Abendblatt” berichtete in seinem HSV-Blog, dass es bereits erste Gespräche mit dem ehemaligen Hertha- und Hoffenheim-Coach Markus Babbel gegeben habe. Der ehemalige Bayern-Profi habe sich Bedenkzeit auserbeten. Schon länger kursierte auch der Name von Franco Foda in Hamburg. Foda hatte einst beim österreichischen Erstligisten Sturm Graz mit Kreuzer zusammengearbeitet.
Fink war am 17. Oktober 2011 als grosser Hoffnungsträger vom FC Basel nach Hamburg gekommen. In seiner ersten Saison rettete der ehemalige Profi von Bayern München die Hanseaten vor dem Abstieg. In der darauffolgenden Spielzeit verfehlte der Westfale mit Platz 7 knapp die Europa League. Seine vollmundige Ankündigung, in dieser Saison mit den Europa-League-Anwärtern auf Augenhöhe zu sein, war schon nach fünf Spieltagen Makulatur.

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