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Tiefer Eurokurs zahlt sich für Schweizer Konsumenten noch wenig aus

(Keystone-SDA) Bern – Obwohl der Import von Waren aus dem Euro-Raum immer günstiger wird, profitieren Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten noch wenig. Die Stiftung für Konsumentenschutz möchte vor allem im Detailhandel tiefere Preise sehen.
Seit Anfang Jahr hat der Euro gegenüber dem Franken rund 10 Prozent oder 15 Rappen nachgegeben. Coop gab am letzten Wochenende bekannt, wegen der Euro-Schwäche weitere 150 Preise in seinem Sortiment zu senken – insgesamt sind beim Detailhändler deshalb mittlerweile rund 200 Produkte günstiger zu haben.
Auch bei Aldi sind rund 150 Preise gesunken. Die Migros verbilligte ebenfalls das Sortiment, wenn auch “etwas weniger als Coop”.
Für die Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), Sara Stalder, sind diese Massnahmen viel zu bescheiden angesichts der tausenden von Produkten in den Regalen der Detailhändler. Ein durchschnittlicher Laden von Coop bietet 20’000 bis 30’000 Artikel an, beim Discounter Aldi sind es rund 1000.
Die Unternehmen kontern mit einer Reihe von Gegenargumenten. Sehr viele Waren sind schweizerisch oder werden ausserhalb Europas in Dollar eingekauft, etwa Kleider und Unterhaltungselektronik.
Ausserdem haben die Detailhändler grosse Lagerbestände, die sie zu einem ungünstigeren Euro-Kurs angeschafft haben. Bei anderen Artikeln gelten langfristige Lieferverträge und folglich ein höherer Kurs. Zudem zahlen die Unternehmen einige Waren in Franken, obwohl die Produkte aus dem Euro-Raum stammen.
Schliesslich beinhalten die Preise auch Transport-, Energie- und Rohstoffkosten, welche grösstenteils angestiegen sind. “Ab der Grenze gelten Schweizer Preise”, betont Aldi-Sprecher Sven Bradke. Grundsätzlich sei noch viel Spielraum vorhanden, ist SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder dennoch überzeugt.

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