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Tod der Sozialtherapeutin in Genf hat erste Konsequenzen

(Keystone-SDA) Nach dem Tod der 34-jährigen Sozialtherapeutin in Genf hat Regierungsrat Pierre Maudet am Freitag angekündigt, alle Freigänge aus Genfer Strafanstalten zu suspendieren.

Zugleich kündigte der Sicherheitsdirektor vor den Medien in Genf eine Administrativuntersuchung an. Sichtlich bewegt drückte er der Familie der Verstorbenen sein Beileid aus.

Unterdessen geht die Fahndung nach dem 39-jährigen Vergewaltiger weiter, der die Frau getötet haben soll. Es handelt sich um einen wegen mehrfacher Vergewaltigung verurteilten Schweiz-Franzose.

In der deutschen Grenzstadt Weil am Rhein bei Basel gab es in diesem Zusammenhang ein Grosseinsatz der Polizei. Gefunden wurde der Flüchtige jedoch nicht.

Aufgrund einer Handyortung habe eine konkrete Spur zum Alten Zollhaus in Weil geführt, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion zu Berichten auf Onlineportalen diverser Zeitungen. In der Folge seien ein Restaurant und eine Ludothek durchsucht worden.

Im Einsatz standen laut dem Sprecher rund 60 Polizeiangehörige, darunter auch solche aus der Schweiz. Gefunden habe man aber bisher nichts, weder den mutmasslichen Täter noch das geortete Handy. Wem das Handy gehörte, war nicht zu erfahren.

Der 39-jährige Sträfling war im Zentrum für Sozialtherapie La Pâquerette in Genf untergebracht. Dieses befindet sich in einem abgeschlossenen Bereich des Gefängnisses Champ-Dollon.

Der Gefangene und die Sozialtherapeutin waren am Donnerstagmorgen um 11 Uhr nicht wie vereinbart auf die Anlage zurückgekehrt.

Die Polizei hatte das Verschwinden am Donnerstagabend als “besorgniserregend” bezeichnet. Nach Informationen der “Tribune de Genève” wurde die Leiche der Sozialtherapeutin am Donnerstagabend in Versoix gefunden, ihr Handy in der Nähe von Basel.

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