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Todesurteil nach Anti-Mafia-Prozess in China vollstreckt

(Keystone-SDA) Peking – In China ist der Hauptangeklagte eines grossangelegten Anti-Mafia-Verfahrens, das landesweit für Aufsehen gesorgt hatte, hingerichtet worden. Wen Qiang war im April unter anderem wegen Vergewaltigung und der Deckung von organisierter Kriminalität zum Tode verurteilt worden.
Die Todesstrafe gegen den 54-jährigen Wen, einen früheren hochrangigen Justizbeamten und Vize-Polizeichef der Millionenstadt Chongqing, sei am Mittwoch vollstreckt worden, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua.
Im vergangenen Jahr waren die Behörden in einer grossangelegten Aktion gegen das organisierte Verbrechen in Chongqing vorgegangen, einer Stadt mit mehr als 30 Millionen Einwohnern. Mehr als 3300 Menschen wurden festgenommen, hunderte wurden angeklagt.
Mehrere Angeklagte sollen zum Tode verurteilt oder bereits hingerichtet worden sein. Die Prozesse hatten die Öffentlichkeit schockiert, weil sie die Straffreiheit von kriminellen Banden und die Korruption von Beamten aufdeckten.
Wen soll mehrere Frauen vergewaltigt und mehr als zwei Millionen Dollar an Bestechungsgeldern angenommen haben. Er besass Medienberichten zufolge mehrere Wohnungen und Häuser, zahlreiche Luxusautos, Antiquitäten und Kunstwerke. Vor Gericht bestritt er die Korruptionsvorwürfe.

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