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Tote an Israels Grenzen am Nakba-Tag der Palästinenser

(Keystone-SDA) Palästinenser trauern am Tag der Nakba (Katastrophe) um den Verlust ihrer Heimat vor 63 Jahren, als der Staat Israel gegründet wurde. An der diesjährigen Feier kam es zu Zusammenstössen, mehrere Palästinenser wurden an Israels Grenzen von Soldaten getötet.

Erstmals seit Jahrzehnten durchbrachen Tausende Zivilisten von Syrien aus die streng bewachte Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen, wie die israelische Armee mitteilte.

Die Armee erschoss dabei laut Medienberichten mehrere Menschen. Israel übergab am frühen Abend zehn Leichen an die syrischen Behörden. Laut dem israelischen Rundfunk handelte es sich um die sterblichen Überreste von palästinensischen Demonstranten.

Tote an Grenze zum Libanon

An der Grenze zum Libanon wurden ausserdem fünf Palästinenser von israelischen Soldaten getötet und 30 weitere verletzt. Tausende Palästinenser aus libanesischen Flüchtlingslagern waren an die israelische Grenze bei Marun al-Ras geströmt.

Sie forderten ein Ende der Besetzung palästinensischer Gebiete durch Israel und das Rückkehrrecht für geflohene und vertriebene Palästinenser und ihre Nachfahren.

Die neue Welle der Gewalt begann am Sonntagmorgen, als ein arabischer Lastwagenfahrer in Tel Aviv einen Israeli tötete und 17 weitere verletzte. Die Polizei ermittelte, ob der 22-Jährige sein Fahrzeug in einem Wohnviertel im Süden der Stadt gezielt auf Passanten und Autos lenkte.

70 Verletzte im Gazastreifen

Im Gazastreifen durchbrachen palästinensische Demonstranten am Sonntag Absperrungen der dort herrschenden Hamas und drangen bis zu dem israelischen Erez-Kontrollpunkt vor.

Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten wurden nach Angaben von Sanitätern knapp 70 Menschen verletzt. Die meisten von ihnen hätten Schusswunden erlitten, hiess es. Etwa 15 seien von Granatsplittern getroffen worden.

Auch an einigen Militärsperren im Westjordanland und in Ost-Jerusalem kam es zu Krawallen. Am Kalandia-Grenzübergang bei Ramallah warfen palästinensische Demonstranten Steine auf Soldaten, diese setzten Tränengas und Gummischrot gegen die Menge ein.

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