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Tote bei Anschlag auf Militärparade im Iran

(Keystone-SDA) Teheran – Bei einem Anschlag während einer Militärparade sind im Iran mindestens zwölf Menschen getötet und über 70 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Die Bombe explodierte in der mehrheitlich von Kurden bewohnten Stadt Mahabad im Nordwesten Irans.
Die Explosion ereignete sich am Mittwochvormittag. Die meisten Opfer seien Frauen und Kinder, berichteten staatliche Medien unter Berufung auf die Polizei und den Gouverneur der Provinz West-Aserbaidschan, Vahid Jalalzadeh. Unter den Opfern seien auch die Ehefrauen zweier hochrangiger Generäle.
Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Der Sprengsatz explodierte Medienmeldungen zufolge etwa 50 Meter von der Ehrentribüne entfernt. Das iranische Fernsehen berichtete, dass die mit einem Zeitzünder versehene Bombe unter einem Busch in einer Tasche versteckt gewesen sei.
Provinzgouverneur Jalalzadeh machte laut der Agentur Mehr “konterrevolutionäre Gruppen” für den Anschlag verantwortlich. Ausserdem soll er “ausländische Elemente” ins Spiel gebracht haben, etwa die USA und deren Verbündete. Iran hat die USA mehrfach ohne Beweise beschuldigt, hinter Anschlägen zu stecken.
Laut anderen Spekulationen sollten kurdische Rebellen für den Anschlag verantwortlich sein. Fünf von ihnen waren im Mai wegen Anschlägen in mehreren iranischen Städten hingerichtet worden.
In der 200’000-Einwohner-Stadt Mahabad leben mehrheitlich Kurden. Die Gegend war in der Vergangenheit Schauplatz von Kämpfen zwischen kurdischen Rebellen und iranischen Sicherheitskräften.
Die Parade fand anlässlich des 30. Jahrestages des Beginns des Iran-Irak-Krieges (1980-1988) statt. Deswegen gab es im ganzen Land Militärparaden.

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