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Unesco fordert mehr Anstrengungen für Schulbesuch für alle Kinder

Die Unesco fordert verstärkte Anstrengungen, um weltweit allen Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen. (Symbolbild) KEYSTONE/AP/RAFIQ MAQBOOL sda-ats

(Keystone-SDA) Die Uno-Kulturorganisation Unesco hat verstärkte Anstrengungen für das international vereinbarte Ziel angemahnt, weltweit allen Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen.

Nach Angaben des Statistikinstituts der Unesco (ISU) vom Freitag ist der Anteil der Schüler unter den 6- bis 17-Jährigen seit zehn Jahren nicht gestiegen. 2017 waren demnach 262 Millionen Kinder dieser Altersklasse, also 18 Prozent weltweit, nicht in der Schule.

Wenn nun nicht rasch gegengesteuert werde, werde dieser Anteil bis zum Jahr 2030 nur leicht sinken, warnte die Unesco. Sie rechnet in diesem Fall mit 225 Millionen Kindern, denen kein Schulbesuch möglich ist, und damit einem Anteil von 14 Prozent. Ohne zusätzliche Massnahmen würden der Prognose zufolge 2030 ausserdem 60 Prozent der Kinder nicht die Sekundarstufe erreichen.

In den ersten Jahren dieses Jahrtausends hatte die Unesco noch deutliche Fortschritte bei der Schulbildung registriert. Nach ihren Zahlen sank der Anteil der Sechs- bis Elfjährigen, die keine Schule besuchen, von 2000 bis 2008 von 15 auf neun Prozent. Die Quote der Zwölf- bis 14-Jährigen ohne Schulbesuch ging laut Unesco von 2000 bis 2010 von 25 auf 17 Prozent zurück und bei den 15- bis 17-Jährigen in den Jahren 2000 bis 2013 von 48 auf 37 Prozent.

Diese Entwicklung sei ins Stocken geraten, nachdem die Entwicklungshilfe für die Schulbildung in armen Ländern in der Folge der internationalen Finanzkrise 2008 zurückgefahren worden sei, bilanzierte die Unesco.

Damit entfernen sich die Vereinten Nationen von der Erfüllung von einem ihrer Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG), die sie sich für 2030 gesetzt haben: “eine inklusive und gute Bildung für alle”. Zum Stand der Erfüllung der SDG findet in anderthalb Wochen ein Gipfel in New York statt.

Unesco-Chefin Audrey Azoulay hob zudem hervor, dass Mädchen in puncto Bildung immer noch auf “die grössten Hindernisse” stiessen. Nach Unesco-Berechnungen würden etwa drei Mal so viele Mädchen wie Jungen niemals eine Schule besuchen.

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