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Ursula Wyss steigt in Stichwahl um Berner Stadtpräsidium

Die Berner SP-Gemeinderätin Ursula Wyss (links) steigt in die Stichwahl ums Berner Stadtpräsidium. Sie trifft dabei auf Alec von Graffenried von der Grünen Freien Liste. Die Stichwahl findet am 15. Januar 2017 statt. (Archivbilder) KEYSTONE/GAETAN BALLY sda-ats

(Keystone-SDA) SP-Gemeinderätin Ursula Wyss bleibt im Rennen um das Berner Stadtpräsidium. Sie hat sich zur Teilnahme an der Stichwahl vom 15. Januar 2017 entschlossen, wie sie am Mittwoch vor den Medien bekanntgab. In der Kampfwahl trifft sie auf Alec von Graffenried (GFL).

Nach 48 Stunden Bedenkzeit sei ihr klar, dass sie den zweiten Wahlgang bestreiten wolle, sagte Wyss. Den Entschluss habe sie nach Rücksprache mit Partei und Familie gefasst.

48 Stunden Zeit habe sie gebraucht, weil ihr manche “Zuschreibungen” über ihre Person in den Medien nahe gegangen seien. Das “Zerrbild einer rücksichtslosen Karrieristin” habe sie getroffen. Trotzdem trete sie nochmals an, denn ihre Chancen seien intakt.

Am 15. Januar solle es eine Auswahl geben – “eine Auswahl zwischen Mann und Frau, aber nicht nur”. Wyss wies darauf hin, dass sie bereits Erfahrung in der städtischen Exekutive habe – und auch Erfahrung mit der bürgerlichen Minderheit. Es müssten möglichst alle in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

Im ersten Wahlgang vom Sonntag kam Alec von Graffenried auf 13’846 Stimmen. Wyss brachte es auf 12’368 Stimmen. Das drittbeste Resultat erzielte Franziska Teuscher (Grünes Bündnis) mit 6916 Stimmen. Sie hatte bereits am Mittwochmorgen ihren Rückzug verkündet.

Auf Teuschers Stimmen hoffen nun sowohl Wyss als auch von Graffenried. Wen das Grüne Bündnis offiziell unterstützt, entscheidet sich an der Mitgliederversammlung vom 14. Dezember.

Teuscher sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, beide Kandidierenden seien befähigt für das Amt im Erlacherhof. Sie persönlich finde es nach wie vor “höchste Zeit für die erste Berner Stadtpräsidentin”.

Die Frage sei, welches Kriterium bei diesem Amt mit seinen primär repräsentativen Aufgaben stärker gewichtet werde – das Argument “Frau” oder das Argument “grün”.

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