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Urteile in der Schweiz über Ergebnis des Klimagipfels geteilt

(Keystone-SDA) Bern – Der Schweizer Umweltminister Moritz Leuenberger hat das Resultat des UNO-Klimagipfels in Kopenhagen als Erfolg gewertet. Zwar sei kein verbindlicher Vertrag unterzeichnet worden. Die eingegangenen Verpflichtungen bedeuteten aber Fortschritt und Hoffnung im Kampf gegen den Klimawandel.
Vor den Medien in Kopenhagen hob Leuenberger drei wichtige Punkte der erzielten Vereinbarung hervor: “Mehrere Länder, die zusammen für über 90 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich sind, haben sich zu einer freiwilligen Reduktion ihrer Emission verpflichtet.”
“Zudem genehmigten sie Instrumente zur Überprüfung dieser Reduktion sowie zur Kontrolle der Finanzierung und des Technologietransfers”, sagte der Umweltminister. Einige Länder hätten ausserdem Finanzhilfen zugesagt: kurzfristig sollten ab 2010 zehn Milliarden Dollar pro Jahr fliessen, langfristig gehe es um hundert Milliarden Dollar jährlich.
Allerdings bedauerte Leuenberger, dass die Konferenz die Vereinbarung nur zur Kenntnis genommen und nicht einstimmig gebilligt hat.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Klima-Vereinbarung von Kopenhagen als “guten Start” bezeichnet. “Endlich haben wir eine Übereinkunft”, sagte Ban beim Weltklimagipfel.
“Mir ist klar, dass viel mehr notwendig sein wird, um den Pfad der Erderwärmung zu verlassen, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.”
Die Vereinbarung enthalte die 2-Grad-Zielmarke für die maximale Erderwärmung, Klima-Zusagen mit sofortiger Wirkung und “umfassende Hilfen für die ärmsten Länder”. “Die Länder, die beim Kyoto-Protokoll aussen vor waren, sind jetzt im Zentrum der Klima-Aktion.”
Ban räumte ein, dass jetzt ein rechtsverbindlicher Vertrag notwendig ist und es dafür kein Zieldatum gibt. “Wir (die Vereinten Nationen) werden hart arbeiten, um das 2010 zu schaffen.”
Zu den Turbulenzen beim Weltklimagipfel sagte Ban: “Das war bei weitem der komplizierteste Verhandlungsprozess.” Es sei einmalig in der Geschichte der Vereinten Nationen, dass so viele Staats- und Regierungschefs zusammenkamen, um Schritte gegen den Klimawandel zu unternehmen.
Sie hätten aber alle unterschiedliche innenpolitische und finanzielle Hintergründe. “Das muss umfassend berücksichtigt werden.”

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