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US-Justiz klagt flüchtigen Ex-Cop wegen Polizistenmordes an

(Keystone-SDA) Die Justiz im US-Bundesstaat Kalifornien hat den flüchtigen Ex-Polizisten Christopher Dorner wegen Polizistenmordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft von Riverside bei Los Angeles legte dem 33-jährigen Verdächtigen am Montag (Ortszeit) auch versuchten Mord von Polizeibeamten zur Last.

Für Informationen über den Aufenthaltsort von Dorner, der offenbar einen Rachefeldzug gegen frühere Kollegen gestartet hat, hat die Stadt Los Angeles eine Belohnung von einer Million Dollar ausgesetzt.

Dorner soll in der Nacht zum Donnerstag in Riverside einen Beamten erschossen und zwei weitere Polizisten mit Schüssen verletzt haben. Der Ex-Cop steht zudem im Verdacht, am 3. Februar in der Stadt Irvine im Grossraum Los Angeles die Tochter eines pensionierten Polizisten sowie deren Lebenspartner ermordet zu haben. Den Vater der Frau machte Dorner für seine Entlassung aus dem Polizeidienst mitverantwortlich.

In einem auf Facebook veröffentlichten Manifest hatte der mutmassliche Mörder Rache für die Kündigung vor fünf Jahren geschworen. Er musste den Dienst quittieren, weil er eine Vorgesetzte fälschlich beschuldigt haben soll, bei einer Festnahme einen Verdächtigen getreten zu haben. Am Sonntag kündigte die Polizei an, Dorners Entlassung noch einmal zu untersuchen.

Von Dorner fehlte am Montag weiter jede Spur. Die Fahndung hatte sich am Wochenende auf die Berge um den Skiort Big Bear zwei Stunden östlich von Los Angeles konzentriert, wo das ausgebrannte Fahrzeug des Ex-Polizisten gefunden worden war.

Nach erfolgloser Suche fuhr die Polizei den Einsatz in Big Bear am Sonntag aber zurück. Es wird vermutet, dass sich Dorner in den benachbarten Bundesstaat Nevada geflüchtet oder sich auf den Weg nach Mexiko gemacht haben könnte.

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