Väter mit Migrationshintergrund im Zentrum des Vatertages
Bern - Zum vierten Schweizer Vätertag am Sonntag stellen die Organisatoren Väter mit Migrationshintergrund ins Zentrum. Wie sie mitteilten, liegt bei diesen Vätern ein riesiges Potenzial brach, unter anderem zur Prävention von Jugendgewalt.
Ein Pionierprojekt soll den Austausch unter diesen Vätern fördern, heisst es in einem Communiqué von männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. In etwa 20 dieser Runden in der Deutschschweiz können sich dabei Väter mit verwandten Biografien aussprechen.
Mesut Gönç, einer der Moderatoren solcher transkultureller Väterrunden, führt im Communiqué aus, dass ein Mann mit Migrationshintergrund mit Ängsten konfrontiert sein kann, wenn etwa seine Frau einer Erwerbsarbeit nachgeht und die Kinder besser Deutsch sprechen als er. Findet der Betroffene mit diesen Gefühlen Verständnis, kann er sie auch überwinden.
Väterprojekte wie dieses stärken nicht nur die Männer selbst, sondern auch die Beziehungen zu den Kindern, heisst es weiter. Das wiederum erleichtert die Integration und ist nicht zuletzt ein Beitrag zur Prävention etwa von Jugendgewalt.
Nationalrat Alec von Graffenried (Grüne/BE) fordert hier ein stärkeres Engagement des Bundes. Gerade in der Gewaltprävention für Jugendliche sollte der männlichen Bezugsperson mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Der diesjährige Themenschwerpunkt "Vatersein in einer multikulturellen Schweiz" ergänzt das Motto "Aus 365 Gründen", welches jedes Jahr auf die Bedeutung des alltäglichen väterlichen Engagements hinweist. Damit es nicht mehr als Sonntagsväter gibt, unterstreichen die Organisatoren das Zusammenspiel zwischen Berufs- und Familienwelt.