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Vaudoise profitiert von italienischer Steueramnestie

(Keystone-SDA) Die Versicherungsgruppe Vaudoise hat 2010 operativ ein Rekordergebnis erzielt. Das Prämienvolumen schoss um zwei Drittel in die Höhe, hauptsächlich wegen des Geschäfts mit steuerbegünstigten Lebensversicherungen in Liechtenstein und Irland.

Die Vaudoise habe von einer einmaligen Nachfrage wegen der italienischen Steueramnestie profitiert, sagte Konzernchef Philippe Hebeisen am Dienstag an der Jahresmedienkonferenz in Zürich. Dabei verschoben reiche Italiener Guthaben von Banken in umstrittene, aber legale Lebensversicherungsmäntel.

Das Prämieninkasso dieses in der Tochter Valorlife gebündelten Geschäfts verdoppelte sich 2010 auf 2 Mrd. Franken, deren Bilanzsumme kletterte auf 5,1 Mrd. Franken. Es handle sich grösstenteils um mit Einmalprämien finanzierte Policen, für die der Inhaber das Anlagerisiko trage.

Die Vaudoise sei sich aber der Rechts- und Reputationsrisiken des Geschäfts bewusst und die Frage nach einem Ausstieg stelle sich. Hebeisen verwies darauf, dass die Sparte einen Gewinn von lediglich 3,3 Mio. Fr. erzielte.

Zweithöchster Jahresgewinn

Der Reingewinn der Gruppe stieg um 2,9 Prozent auf 130,4 Mio. Franken. Mehr verdient hat die Vaudoise einzig 2008, als das Ergebnis vom Verkauf der Krankenkasse Intras an die CSS aufgebessert wurde. Operativ verbuchte die Gruppe im vergangenen Jahr mit 165 Mio. Fr. ein Rekordergebnis.

Das gesamte Prämienvolumen des einzigen Westschweizer Allbranchen-Versicherers kletterte um 67 Prozent auf 2,97 Mrd. Franken. Im gesamten Lebengeschäft konnte die Vaudoise wegen des Booms bei den Versicherungsmänteln die Prämieneinnahmen auf 2,31 Mrd. Fr. (+102,2 Prozent) gut verdoppeln.

Im Nichtleben-Geschäft wuchsen die Bäume nicht in den Himmel: Das Prämienvolumen weitete sich in einem stagnierenden Schweizer Markt um 1,4 Prozent auf 659 Mio. Fr. aus.

Im wichtigsten Teilgeschäft mit Motorfahrzeug-Versicherungen kehrte Vaudoise nach den Einbussen wegen der 2007 gewährten Tarifsenkung auf den Wachstumspfad zurück. Dagegen schrumpfte das Haftpflichtgeschäft. Der Schaden-Kostensatz (Combined Ratio) verbesserte sich von 89,6 auf 87,4 Prozent.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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