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Vermisste 69-Jährige überlebt sieben Tage im Freien ohne Proviant

(Keystone-SDA) Eine vermisste Rentnerin ist am Dienstag nach sieben Tagen und sechs Nächten in Zetzwil im Aargauer Wynental in unwegsamem Gelände geborgen worden. Die 69-Jährige war nach ersten Erkenntnissen auf dem Weg zu einer Kapelle gestürzt und hilflos im Freien liegen geblieben.

Die Rentnerin war geschwächt, aber soweit wohlauf, wie die Aargauer Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte. Eine Ambulanz brachte sie ins Spital Menziken. Die Polizei hatte nach Hinweis eines Anwohners im betroffenen Gebiet gesucht.

Der Anwohner hatte sich erinnert, dass die Vermisste vor einigen Tagen in der Nähe seines Hauses ein Feld überquerte. Kurz vor 21 Uhr am Dienstagabend fanden Polizisten die Frau schliesslich. Sie war seit dem 1. Juni als vermisst gemeldet.

Wie die Frau so lange überleben konnte, sei auch der Polizei ein Rätsel, sagte Roland Pfister, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

Keine Verletzungen

Sie sei auf dem Weg zur Kapelle gewesen. Dabei habe die Rentnerin den Weg abkürzen wollen und sei durch ein Weizenfeld gegangen. Schliesslich blieb sie auf einem anderen Feld in der Nähe eines Bachbetts liegen. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau verwirrt war oder einen Schwächeanfall erlitten hat.

Frakturen oder andere Verletzungen habe sich die Rentnerin keine zugezogen. Sie hatte keinen Proviant bei sich. Wahrscheinlich ernährte sie sich von Regenwasser, wie Pfister festhielt. Da die Polizei am Dienstag nur kurz mit der Frau reden konnte, bleibt noch vieles unklar.

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