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Vettel in Belgien ungefährdet

(Keystone-SDA) Sebastian Vettel gewinnt im Ferrari den Grand Prix von Belgien. Der Deutsche siegt vor Weltmeister und WM-Leader Lewis Hamilton.

Die Basis zum Sieg legte Vettel wenige Sekunden nach Rennbeginn, als er nach der vierten Kurve bei der Aufwärtspassage am Kemmelberg den aus der Pole-Position gestarteten Hamilton passierte. Im hintersten Teil des Feldes hatte es schon zuvor mächtig gekracht. Nico Hülkenberg im Renault hatte auf den ersten Metern eine Serie von Kollisionen ausgelöst, was die Neutralisation des Rennens für einige Runden nötig machte.

Das Ende der Safety-Car-Phase war dann der zweite Startschuss für den souveränen Auftritt von Vettel. Der Deutsche nutzte die Überlegenheit des Ferrari resolut und schuf sich schnell einmal einen beruhigenden Vorsprung von gut drei Sekunden. Die Marge schrumpfte im Zuge des einzigen Boxenstopps zwar um die Hälfte, in Gefahr geriet Vettel allerdings bis ins Ziel nicht mehr. Hinter Hamilton, der mit gut elf Sekunden Rückstand abgewinkt wurde, klassierte sich der Niederländer Max Verstappen im Red Bull zur Freude seiner riesengrossen Fangemeinde auf den Zuschauerrängen als Dritter.

Mit seinem dritten Sieg in Francorchamps nach jenen von 2011 und 2013 verkürzte Vettel in der WM-Gesamtwertung seinen Rückstand auf den führenden Hamilton um 7 auf 17 Punkte. Die nächste Chance, die Differenz weiter zu verkleinern, bietet sich Vettel bereits am nächsten Sonntag im Grand Prix von Italien in Monza.

Marcus Ericsson wurde Zehnter und sicherte der Equipe Alfa Romeo Sauber einen weiteren WM-Punkt. Für Charles Leclerc, den Teamkollegen des Schweden, war das Rennen wie schon vor vier Wochen in Ungarn nach wenigen Metern zu Ende. Er war eines der Opfer der von Hülkenberg verursachten Kollisionen. Der Deutsche fuhr im Renault beim Start ins Heck des McLaren mit Fernando Alonso. Der Spanier seinerseits hob nach einer halben Drehung ab und flog über das Auto mit Leclerc hinweg. Zum grossen Glück für den Monegassen verursachte er damit lediglich Schäden am Wagen. Leclerc kam mit dem Schrecken davon.

Das missratene Bremsmanöver Hülkenbergs zeitigte weitere Folgen. Kimi Räikkönen erlitt hinten rechts einen Reifenschaden und beschädigte sich ausserdem ebenfalls den Heckflügel. Der Finne kehrte zwar auf die Strecke zurück. Acht Runden später war für ihn der Grand Prix, den er schon viermal gewonnen hat, endgültig zu Ende.

Ein weiterer Geschädigter war Daniel Ricciardo. Der Australier im Red Bull, der ebenfalls vom McLaren mit Alonso getroffen wurde, musste sich einen neuen Heckflügel montieren lassen. Nach drei Vierteln der Distanz war auch für Ricciardo vorzeitig Feierabend.

Francorchamps. Grand Prix von Belgien: 1. Sebastian Vettel (GER), Ferrari. 2. Lewis Hamilton (GBR), Mercedes, 11,061 zurück. 3. Max Verstappen (NED), Red Bull-Renault, 20,311. 4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 63,605. 5. Sergio Perez (MEX), Racing Point Force India-Mercedes, 71,023. 6. Esteban Ocon (FRA), Racing Point Force India-Mercedes, 79,520. 7. Romain Grosjean (FRA/SUI), Haas-Ferrari, 85,953. 8. Kevin Magnussen (DEN), Haas-Ferrari, 87,639. 9. Pierre Gasly (FRA), Toro Rosso-Honda, 105,892. 10. eine Runde zurück: Marcus Ericsson (SWE), Alfa Romeo Sauber-Ferrari. – 20 Fahrer gestartet, 15 klassiert. – Ausgeschieden u.a.: Charles Leclerc (MON), Alfa Romeo Sauber-Ferrari; Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari; Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull-Renault; Fernando Alonso (ESP), McLaren-Renault.

WM-Stand (13/21). Fahrer: 1. Hamilton 231. 2. Vettel 214. 3. Räikkönen 146. 4. Bottas 144. 5. Verstappen 120. 6. Ricciardo 118. 7. Hülkenberg 52. 8. Magnussen 49. 9. Alonso 44. 10. Perez 40. 11. Ocon 37. 12. Sainz 30. 13. Gasly 28. 14. Grosjean 27. 15. Leclerc 13. 16. Vandoorne 8. 17. Ericsson 6. 18. Stroll 4. 19. Hartley 2. – Teams: 1. Mercedes 375. 2. Ferrari 360. 3. Red Bull-Renault 238. 4. Renault 82. 5. Haas-Ferrari 76. 6. McLaren-Renault 52. 7. Toro Rosso-Honda 30. 8. Alfa Romeo Sauber-Ferrari 19. 9.* Racing Point Force India-Mercedes 18. 10. Williams-Mercedes 4. – * Nach dem Besitzer- und Namenwechsel wurden die in den voran gegangenen Grands Prix gewonnenen 59 Punkte in der Teamwertung gelöscht.

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