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Wawrinka: “Ich liebe diese Matches”

(Keystone-SDA) Stan Wawrinka fühlt sich fit und bereit, wieder anzugreifen. Dennoch warnt er vor dem Start ins Australian Open vor zu hohen Erwartungen. Erst müsse er mal gegen Ernests Gulbis gewinnen.

Viel härter hätte es Stan Wawrinka bei der Auslosung nicht treffen können – ausser, er hätte als ungesetzter Spieler gleich gegen Novak Djokovic oder Roger Federer spielen müssen. Nun ist es erst die Wundertüte Ernests Gulbis, dann einer der grossen Aufschläger Nick Kyrgios oder Milos Raonic. So weit will der 35-jährige Waadtländer aber nicht blicken. “Lasst mich erst mal gegen Gulbis gewinnen, bevor wir über ein mögliches Duell gegen Kyrgios reden”, betonte er vor seinem Start ins Turnier am Dienstag. “Das wird alles andere als einfach. Ein grosser Match!”

Und auf solche freut sich Wawrinka uneingeschränkt. “Ich liebe diese Matches. Dafür habe ich so hart für mein Comeback gearbeitet.” Nach einer guten Vorbereitung fühlt er sich nach zwei Knieoperationen in den letzten eineinhalb Jahren körperlich wieder bereit für grosse Taten. “Ich fühle mich viel besser, als vor sechs, drei oder zwei Monaten”, erzählt er. “Ich bin überzeugt, physisch wieder ein sehr interessantes Niveau erreicht zu haben.” Man dürfe aber eines nicht vergessen: “Ich bin 35 Jahre alt und habe bereits eine lange Karriere hinter mir.”

Ziele behält er für sich

Der Hunger ist aber noch immer da. “Ich habe mir schon persönliche Ziele gesetzt”, macht Wawrinka klar, doch er will sie lieber für sich behalten. Zu genau weiss er, dass Gulbis in der 1. Runde wesentlich gefährlicher ist, als es seine Weltranglistenposition (ATP 83) aussagt. Der einstige Top-Ten-Spieler aus Riga war Mitte 2017 sogar bis auf Platz 589 zurückgefallen, ehe er sich langsam zurückkämpfte. Der ebenso launische wie zuweilen geniale Lette scheint mit 30 Jahren nochmals die nötige Einstellung gefunden zu haben.

Gulbis trainiert wieder mit seinem ehemaligen Erfolgscoach Günter Bresnik und absolvierte die Vorbereitung in Spanien mit dessen anderem Schützling Dominic Thiem. Wer Bresnik und Thiem kennt, weiss, dass dies mit viel Schweiss und harter Arbeit verbunden ist. Deshalb ist er nun wieder ein brandgefährlicher Gegner, gerade für einen Spieler wie Wawrinka, der meist ein paar Spiele braucht, um zu seiner Bestform zu finden. Das Jahr haben beide ansprechend begonnen und in Indien respektive Katar jeweils zwei Partien gewonnen. Es ist deshalb nicht nur eine Floskel, wenn Wawrinka sagt, noch nicht über die Startrunde hinausblicken zu wollen. Hohe Ambitionen hin oder her.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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