Wegen fehlender Sicherheit stellt die UNO die Lebensmittelhilfe ein
Mogadischu - Das Welternährungsprogramm WFP hat nach wiederholten Angriffen seine Arbeit im von radikalislamischen Gruppen kontrollierten Süden Somalias eingestellt. "Wir können nicht länger sicher arbeiten", begründete WFP-Sprecher Peter Smerdon den Entscheid.
"Es gab nicht akzeptable Forderungen von bewaffneten Gruppen und ein zu hohes Risiko für unsere Mitarbeiter." Vom Rückzug sind eine Million Menschen betroffen, die auf die Lebensmittelhilfe des WFP angewiesen sind.
Ein Sprecher der islamistischen Al Shabab-Miliz sagte, die Rebellen seien froh über den Abzug des WFP und würden dessen Helfer nie mehr zurückkehren lassen. Das Land sei fruchtbar und könne seine Bewohner selbst ernähren. Die Shabab werden von der US-Regierung als somalischer Statthalter der Al-Kaida angesehen.
Im November hatten die Islamisten verlangt, dass Hilfsorganisationen keine Frauen mehr beschäftigen und alle sechs Monate 20'000 Dollar für ihre Sicherheit bezahlen sollten. Später verlangten sie, WFP und seine Auftragnehmer sollten zum Jahreswechsel ihre Arbeit einstellen. Vor wenigen Tagen überfielen Kämpfer der Shabab das WFP-Hauptquartier in der südsomalischen Stadt Buaale.
Sämtliche Mitarbeiter des WFP sowie ein Grossteil der Ausrüstung und Fahrzeuge der UNO-Organisation wurden aus Sicherheitsgründen aus der Region gebracht. Im Zentrum und im Norden Somalias einschliesslich der Hauptstadt Mogadischu setze das WFP aber seine Arbeit fort, sagte Smerdon.
Das UNO-Programm spielt eine zentrale Rolle bei den internationalen Hilfsbemühungen für das von Bürgerkrieg und Dürren gezeichnete Land am Horn von Afrikas, in dem die Hälfte der Bevölkerung auf Hilfe angewiesen ist.