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Wieder Regenbogentrikot für Sagan – Schweizer vom Winde verweht

(Keystone-SDA) Der alte und neue Strassen-Weltmeister heisst Peter Sagan. Der Slowake verteidigte an den Titelkämpfen in Doha im Endspurt nach über 257 km den letztes Jahr in Richmond (USA) gewonnenen Titel.

Die Vorentscheidung fiel trotz den fehlenden topographischen Schwierigkeiten bei der ersten Strassen-WM im Nahen Osten früh. Auf Initiative der Belgier bildete sich bei teils heftigem Seitenwind in der katarischen Wüste die entscheidende Spitzengruppe schon über 150 km vor dem Ziel.

In der vordersten Windstaffel befanden sich ausser Michael Schär keine Schweizer. Der Luzerner hatte danach insofern Pech, als dass er sich im falschen Moment zum Begleitwagen zurückfallen liess, um eine Trinkflasche zu holen. Genau zu diesem Zeitpunkt beschleunigten die Belgier nochmals. Diese hatten neben Tom Boonen und Olympiasieger Greg van Avermaet noch vier Helfer vorne dabei.

Die zahlenmässig zweitstärkste Fraktion bildete Italien mit den Sprintern Giacomo Nizzolo und Elia Viviani und zwei Helfern. Von den chancenreichen Anwärtern hatten auch die Norweger Alexander Kristoff und Edvald Boasson Hagen, sowie der Brite Mark Cavendish, der Australier Michael Matthews und der slowakische Titelverteidiger Peter Sagan mit je einem Helfer den richtigen Abgang erwischt.

Sagan von weit hinten

Bis rund 5 km vor dem Ziel blieb die 26 Fahrer umfassende Spitzengruppe zusammen. Zu diesem Zeitpunkt lancierte der Niederländer Niki Terpstra erfolglos eine Attacke, später folgte auch noch sein Landsmann Tom Leezer. Dieser sah sich erst wenige 100 Meter vor dem Ziel wieder eingeholt.

Ein Sprint musste um das begehrte Regenbogentrikot entscheiden – mit dem besten Ende für Sagan. Der 26-jährige Slowake übersprintete auf der leicht ansteigenden Zielgeraden auf den letzten Metern die gesamte Konkurrenz mit grossem Tempoüberschuss. So auch den Briten Mark Cavendish. Dem Strassen-Weltmeister von 2011 in Kopenhagen war danach die Enttäuschung über die Silbermedaille deutlich anzusehen. Dritter wurde mit dem Belgier Tom Boonen ein weiterer Ex-Weltmeister (2005 in Madrid). Der letzte Champion, der vor Peter Sagan seinen Titel verteidigen konnte, war 2007 in Stuttgart der Italiener Paolo Bettini gewesen.

Schär als 36. bester Schweizer

Von den acht gestarteten Schweizern, die vom (Wüsten-)Wind verweht wurden, beendeten einzig Schär (36. Rang) und Stefan Küng (38.) mit über fünf Minuten Rückstand das Rennen. Daneben hatten sich auch die Fahrer der grossen Radsportnationen Deutschland (mit den Favoriten André Greipel und Marcel Kittel), Frankreich (Nacer Bouhanni) und Spanien von der belgischen Attacke überlisten lassen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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