Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Wirtschaftsminister sammelt fast 300 Millionen Risikokapital

Bundesrat Johann Schneider-Ammann: "Bei der Innovation sind wir Weltspitze. Schwächer sind wir bei der Umsetzung der Ideen in marktfähige Produkte." KEYSTONE/ANTHONY ANEX sda-ats

(Keystone-SDA) Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hat für die Förderung von Jungunternehmen erfolgreich gesammelt. Credit Suisse, Mobiliar und UBS hätten 200 bis 300 Millionen Franken in Aussicht gestellt, sagte Schneider-Ammann der “NZZamSonntag”.

Zum Start der Swiss Entrepreneurs Foundation unter dem Patronat von Schneider-Ammann am Freitag machten 15 namhafte Geldgeber Zusagen für rund 300 Millionen Franken. Neben den Grossbanken und Mobiliar nannte der Wirtschaftsminister auch die Helvetia-Versicherung.

“Ich habe für dieses Projekt die Funktion des Katalysators übernommen”, sagte Schneider-Ammann im Interview mit der “NZZamSonntag”. Die Notwendigkeit eines solchen Fonds begründet der freisinnige Bundesrat mit dem Mangel an Risikokapital in der Schweiz.

Er forderte, dass die guten Ideen, die in der Schweiz entwickelt würden, nicht nach Kalifornien exportiert werden und dort Jobs schaffen sollten. Der privat finanzierte Fonds soll ab 2018 Schweizer Start-ups mit Risikokapital unterstützen. Bis Ende Jahr soll er mit einer halben Milliarde Franken alimentiert sein.

“Nichts mit Wohltätigkeit zu tun”

In der Forschungs- und Erfindungsphase gebe es in der Schweiz keine Probleme, erklärt Schneider-Ammann. Schwierig sei es aber in der nächsten kapitalintensiven Phase bis zur Marktreife des Produkts. “Diese Phase nennt man das Todestal”, sagte der Bundesrat.

Die Swiss Entrepreneurs Foundation soll den Start-ups mit Risikokapital zu günstigen Konditionen durch diese Phase helfen. Im Übrigen habe der Fonds nichts mit Wohltätigkeit zu tun, so Schneider-Ammann. Reüssiere ein Startup, fliesse ein Teil der Gewinne später an den Fonds.

Das Patronat der Swiss Entrepreneurs Foundation ist laut Schneider-Ammann an sein Amt als Wirtschafts- und Bildungsminister gebunden. “Ich würde es begrüssen, wenn es dauerhaft vom zuständigen Bundesrat übernommen würde”, sagte er weiter.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft