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YB-Enttäuschung im letzten Heimspiel des Jahres

(Keystone-SDA) Die Young Boys verlieren im neunten Heimspiel zum zweiten Mal Punkte. Das 1:1 gegen die Grasshoppers ist aus Sicht des Leaders aufgrund der Dominanz in der zweiten Hälfte als Enttäuschung zu werten.

YB ist zwar erstmals seit 2009 und der Amtszeit von Vladimir Petkovic nach halbem Pensum topklassiert, die Euphorie beim Leader hält sich allerdings in Grenzen. Die Marge gegenüber dem Titelhalter ist dünn geworden, innerhalb der letzten acht Runden verspielten die Young Boys einen zeitweise komfortablen Vorsprung von acht Punkten bis auf zwei Zähler.

Der Titelhalter Basel erzeugte zuletzt enorm Druck – seit ihrem Tiefpunkt gegen St. Gallen (1:2) haben die erstarkten Bebbi 24 von möglichen 30 Punkten gewonnen. Die Signale des Meisters an die Adresse von YB sind deutlich. FCB-Sportchef Marco Streller meldete, er sei inzwischen “zu 100 Prozent überzeugt davon, dass es gut kommt”.

Adi Hütters Auswahl hingegen hat spürbar an Schwung eingebüsst. Das beeindruckende Comeback des Champions-League-Achtelfinalisten ging nicht spurlos an YB vorbei. Dem zweiten Fehltritt gegen Thun folgte nach fünf souveränen Heimsiegen ein enttäuschendes Remis gegen einen Kontrahenten, der zuletzt seinerseits nicht mehr restlos überzeugt hatte.

Eine Halbzeit lang hielt der Überraschungseffekt vor 16’146 Zuschauern an, den Murat Yakin mit einer ziemlich ungewöhnlichen und riskanten Startelf-Nominierung ausgelöst hatte. Nach zwei Niederlagen in Folge besetzte der GC-Stratege 50 Prozent der Feldpositionen neu und konfrontierte YB temporär mit erheblichen Problemen.

Dass mit dem 19-jährigen Super-League-Debütanten Nikola Sukacev einer der zunächst überaus forschen GC-Nachwuchskräfte den Gästen zur Führung verhalf (35.), vereinfachte die Aufgabe des Favoriten nicht. Aber die Reaktion der Berner blieb nicht aus. Nach 45 weitgehend diskreten Minuten setzte die Nummer 1 der Liga zu einer unaufhörlichen Druckwelle mit 15:3 Abschlussversuchen an.

Kevin Mbabu, der kräftige Aussenverteidiger, trug die lange vermisste Dynamik ins Angriffsspiel. Doch wer glaubte, die im Schnitt knapp 23-jährigen Hoppers würden nach dem 1:1 des früheren Premier-League-Professionals kollabieren, unterschätzte die mentale Widerstandsfähigkeit der GC-Talente und die Fangkunst von Heinz Lindner.

Telegramm:

Young Boys – Grasshoppers 1:1 (0:1)

16’146 Zuschauer. – SR Bieri. – Tore: 35. Sukacev (Pusic) 0:1. 59. Mbabu 1:1

Young Boys: Von Ballmoos; Mbabu, Nuhu, Von Bergen, Lotomba; Schick (76. Ngamaleu), Sow, Aebischer (82. Bertone), Fassnacht (82. Nsame); Assalé, Hoarau.

Grasshoppers: Lindner; Qollaku, Vilotic, Bergström, Pusic; Basic; Sukacev (62. Avdijaj), Bajrami, Fasko (68. Doumbia), Brahimi (83. Sigurjonsson); Andersen.

Bemerkungen: YB ohne Sulejmani, Seferi, Benito, Sanogo (alle verletzt), GC ohne Jeffren, Djuricin, Munsy (alle verletzt), Pnishi, Bahoui, Kamberi (alle nicht im Aufgebot). Super-League-Debüt von Sukacev. 67. Lattenschuss von Fassnacht. 90. Pfostenkopfball von Avdijaj. Verwarnungen: 71. Aebischer, 74. Doumbia (beide Foul), 86. Lindner (Unsportlichkeit).

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