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YB und die verschiedenen Ansprüche

(Keystone-SDA) Der FC Basel peilt am 5. Spieltag der Super League die Fortsetzung seiner makellosen Serie an. Die Mehrheit der Konkurrenz setzt notgedrungen andere Prioritäten.

Basel ist weitgehend ohne Nebengeräusche zur Saison gestartet. Das für Schweizer Verhältnisse luxuriös formierte Ensemble liess in der Liga im Bedarfsfall die Muskeln spielen – wie zuletzt beim 3:0-Heimsieg gegen die Young Boys. Der Meister kann sich quasi unter nationalen Wettkampfbedingungen auf die kommenden Champions-League-Highlights vorbereiten.

“Ich bin mit der Spielweise sehr zufrieden”, meldet Coach Urs Fischer aus dem St.-Jakob-Park. Ausser Luzern – die Innerschweizer sind zumindest punktemässig noch nicht deutlich distanziert – hält mit dem forschen Tempo des Leaders abermals kein Herausforderer mit. Die im Vergleich zur letzten Meisterschaft defensiv besser strukturierten und etwas pragmatischer gewordenen Luganesi dürften die Nummer 1 kaum aufhalten können.

Nur im Cup begnügte sich der FCB gegen das drittklassige Rapperswil-Jona (1:0) mit einer eher minimalistischen Vorstellung. Angesichts der europäischen Reizüberflutung der letzten Erfolgsjahre ist eine gewisse Lethargie bei Pflichtübungen auf Schweizer Nebenschauplätzen durchaus nachvollziehbar.

Die vielen YB-Dimensionen

YB ist nach wie vor nicht richtig einzuschätzen. Das Spektrum der Bernern ist breit. An guten Tagen ist die Mannschaft von Adi Hütter zu einem Coup gegen Schachtar Donezk in der Lage, in weniger erbaulichen Momenten leistet sie sich ein verhängnisvolles Timeout gegen Lugano.

Die Linienwahl ist in Bern ohnehin nicht einfach. Meisterschaft, Cup, Champions-League-Playoff. Alle paar Tage verändern sich die Ansprüche. Am Dienstag bemühten sich die Young Boys gegen Borussia Mönchengladbach vergeblich um eine freundlichere Ausgangslage.

Mit einem ungünstigen Ergebnis war zu rechnen, aber der letztlich selbst im eigenen Stadion doch sehr deutliche Unterschied zu einem Bundesligisten der erweiterten Spitze löste in den Reihen der Berner eine gewisse Ernüchterung aus. “Wir müssen jetzt versuchen, so schnell wie möglich unseren Rhythmus wiederzufinden”, sagt der junge Internationale Leonardo Bertone – ansonsten könnte der Herbst ungemütlich verlaufen.

Von Lausanne hingegen ist keine YB-Aufbauhilfe zu erwarten. Der Aufsteiger hat sich vom 0:2 beim missratenen Auftakt gegen GC erholt. Inzwischen ist die feine Handschrift von Taktiker Fabio Celestini unverkennbar. In der Vorwärtsbewegung haben die seit drei Runden ungeschlagenen Romands mit acht Treffern überzeugt. Nur Basel und Luzern haben im gleichen Zeitraum mehr Punkte gewonnen.

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