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Zara-Mitarbeiter nach Abweisung von Frau mit Kopftuch entlassen

(Keystone-SDA) In den sozialen Medien sorgt derzeit der Fall von zwei Mitarbeitern der Modekette Zara für Empörung. Diese hatten am Tag nach den Terroranschlägen in Paris einer Kopftuch tragenden Frau den Zutritt in eine Filiale verweigert. Nun sind die beiden entlassen worden.

“Diese Art Verhalten hat bei Zara nichts zu suchen”, erklärte der Frankreich-Chef des spanischen Unternehmens, Jean-Jacques Salaün, am Dienstag. Der Vorfall hatte sich am Samstag in Plaisir bei Paris ereignet.

Salaün zufolge trug die Frau einen Hidschab, ein nur die Haare bedeckendes islamisches Kopftuch. Sie sei vor dem Laden von einem Wachmann gebeten worden, das Tuch abzustreifen. Nachdem die Frau sich weigerte, verbot ihr der Wachmann, das Geschäft zu betreten.

Sowohl der Wachmann als auch der Manager der Zara-Filiale wurden entlassen, während Salaün die Frau um Entschuldigung bat.

“Respekt für Vielfalt”

In Frankreich sind das Gesicht vollständig verschleiernde Kopfbedeckungen wie Burka oder Nikab gesetzlich verboten, das Tragen des Hidschab hingegen ist erlaubt. Ein im Internet hochgeladenes Video des Vorfalls hatte zu Boykottaufrufen gegen die Modekette geführt, woraufhin Zara eine Stellungnahme veröffentlichte. In dieser hiess es, “Respekt für Vielfalt” sei einer der “Eckpfeiler” von Zaras Mutterkonzern Inditex.

Bei den Anschlägen hatten die mit Maschinengewehren und Sprengstoffgürteln bewaffneten Attentäter in Paris am Freitagabend an mehreren Orten insgesamt mindestens 129 Menschen umgebracht und hunderte weitere verletzt. Zu den Angriffen bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

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