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Zehn Tote bei Anschlag am Flughafen von Mogadischu

(Keystone-SDA) Mogadischu – Bei einem Selbstmordanschlag auf den Flughafen der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Donnerstag mindestens zehn Menschen getötet worden. Nach Angaben von Augenzeugen fuhr der Attentäter bis an die Pforte des Geländes.
Er brachte das Fahrzeug zur Explosion, als Friedenssoldaten der Afrikanischen Union (AU) ihn aufhalten wollten. Nach dem Bombenattentat sei es zu Schusswechseln zwischen den Soldaten und weiteren Angreifern gekommen.
Nach Angaben eines Sprechers der AU-Friedensmission (AMISOM) wurden fünf der Angreifer getötet sowie zwei Soldaten der Friedenstruppe und ein Zivilist. Ein AFP-Reporter berichtete zudem von zwei getöteten Frauen. In einer im Internet veröffentlichten Erklärung bekannte sich die radikalislamische Shebab-Miliz zu dem Anschlag.
Zum Zeitpunkt des Anschlags hielten sich die Somalia-Sondergesandten der UNO und der AU, Augustine Mahiga und Boubacar Diarra, am Flughafen auf.
Sie entkamen dem Anschlag unverletzt und konnten bald darauf die somalische Hauptstadt in einem Flugzeug verlassen. Nach dem Anschlag wurde der Flughafen mit einem Mörser beschossen, wobei eine Granate in der Nähe des Flughafengebäudes einschlug.
Seit Jahren Bürgerkrieg
Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den Shebab-Kämpfern waren in den vergangenen zwei Wochen in Mogadischu nach UNO-Angaben mindestens 230 Zivilisten getötet worden. Vor der Gewalt in der somalischen Hauptstadt flohen demnach in diesem Jahr bereits 200’000 Menschen.
Ende August hatte die Shebab-Miliz, die sich offen zum Terrornetzwerk Al Kaida bekennt, eine Offensive gegen die Regierungstruppen und die AMISOM-Soldaten gestartet und dabei weitere Teile Mogadischus unter ihre Kontrolle gebracht.
Experten sehen die Rebellenoffensive als Reaktion auf die Ankündigung, dass die Afrikanische Union ihre Friedenstruppen von 6000 auf 8000 Mann aufstocken will.
Seit fast zwei Jahrzehnten herrscht in Somalia Bürgerkrieg, die derzeitige Übergangsregierung des ostafrikanischen Landes hält sich nur mit Mühe an der Macht.

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