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ZSC-Topskorer verhindert vierte Niederlage in Serie

(Keystone-SDA) Den Worst Case verhindern die ZSC Lions in Lausanne dank Frederik Pettersson. Der Topskorer markiert in der Overtime das 2:1 und bewahrt seinen Coach Hans Wallson vor einer 4. Niederlage in Serie.

Der “Tages-Anzeiger” hat nach dem 2:3 gegen Zug ultimativ die Freistellung des schwedischen Trainer-Duos Wallson/Johansson gefordert: “ZSC im Negativstrudel – jetzt müssen die Coaches weg!” Nach einem weiteren bemühenden Auftritt gegen Genève-Servette (3:4) verschärfte sich die Krise.

Ob die späte Wende in der Westschweiz im Zusammenhang mit der nordländischen Teamleitung einen öffentlichen Meinungsumschwung bewirken wird, bleibt abzuwarten. Die Lions haben sich zwar spät und charakterstark gegen einen noch tieferen Fall gewehrt, aber während zwei Dritteln der Partie hinterliessen sie einen überaus instabilen Eindruck – die ihrerseits kriselnden Waadtländer setzten die Stadtzürcher in den ersten 40 Minuten erheblich unter Druck und beschossen den starken Goalie-Rückkehrer Lukas Flüeler aus allen Lagen.

Wie viel der Ausgleich von Captain Patrick Geering (53.) und das 17. Saisontor Petterssons für die Strategen an der Bande wert sind, wird sich weisen. Die aufziehende Gefahr am Trennstrich ist vorerst gebannt, weil zum Vorteil der Lions auch die Tigers unverhofft von der Ideallinie abgekommen sind.

Im Schatten des Spengler-Cup-Festivals ist im Kreis der Lions-Führung mit einer tiefgreifenden Analyse zu rechnen. Angesichts des bereits wochenlangen Stillstandes der teuren Mannschaft wird sie unter Umständen nicht zum Vorteil des angezählten Trainers Wallson ausfallen.

Er beantworte keine entsprechenden Fragen, liess Sportchef Sven Leuenberger ausrichten und schob nach: “Es gibt verschiedene Baustellen.” Wallson selber hat die mediale Kritik zur Kenntnis genommen: “Über mich ist viel Shit geschrieben worden, aber ich fokussiere mich auf die Arbeit mit dem Team.”

Die alarmierende Entwicklung ist beim Blick auf die Tabelle sofort ersichtlich. Im Vergleich Vorjahr haben die Lions 18 Punkte weniger gewonnen; der SCB, am 23. Dezember 2016 lediglich zwei Zähler vor den Lions klassiert, ist ihnen komplett entglitten – auf 23 Punkte ist die Differenz angewachsen.

Das überaus umfangreiche Bulletin der Abwesenden fällt in einer Phase, in der ohnehin wenig bis nichts funktioniert, natürlich selbst bei einer Organisation ins Gewicht, die im Normalfall über einen grossen personellen Spielraum verfügt.

Am Lac Léman fehlte neben dem gesperrten Altmeister Mathias Seger ausgerechnet einer, der kraft seiner Statur und Einstellung für etwas mehr Ruhe hätte sorgen können: Kevin Klein, der von einem Puck verletzte Kanadier. Nach Informationen von Team-Arzt Gery Büsser hat der Ex-NHL-Verteidiger keine Gesichtsfrakturen erlitten.

Lausanne – ZSC Lions 1:2 (0:0, 1:0, 0:1, 0:1) n.V.

6444 Zuschauer. – SR Koch/Müller, Gurtner/Obwegeser. – Tore: 30. Danielsson (Genazzi, Jeffrey) 1:0. 53. Geering (Suter/Ausschluss Froidevaux) 1:1. 62. Pettersson (Karrer) 1:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lausanne, 7mal 2 plus 10 Minuten (Wick) gegen den ZSC. – PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Pettersson.

Lausanne: Zurkirchen; Genazzi, Gernat; Schelling, Frick; Nodari, Fischer; Thévoz; Pesonen, Jeffrey, Danielsson; Zangger, Froidevaux, Herren; Ryser, Miéville, Vermin; Kneubühler, Conz, In-Albon; Roberts.

ZSC Lions: Flüeler; Sutter, Geering; Geiger, Guerra; Karrer, Phil Baltisberger; Pettersson, Korpikoski, Wick; Shore, Suter, Herzog; Chris Baltisberger, Prassl, Schäppi; Hinterkircher, Pelletier, Bachofner.

Bemerkungen: Lausanne ohne Borlat, Gobbi, Trutmann, Walsky (alle verletzt), Junland (krank), ZSC ohne Blindenbacher, Nilsson, Sjögren, Marti, Kenins, Pestoni, Künzle, Klein (alle verletzt), Seger (gesperrt), Miranda (U20-WM). 20. Pfostenschuss von Vermin. Lattenschüsse: Froidevaux (28.), Pettersson (36.). 35. Tor von Wick annulliert. 54. Timeout der ZSC Lions.

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