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Zwei Schweizer Piloten holen im Langdistanz-Ballonfahren Silber

Die 21 Gasballone am Start zu einem der härtesten Ballonrennen der Welt. Knapp zwei Tage später waren noch vier Teams in der Luft. Keystone/VALENTIN FLAURAUD sda-ats

(Keystone-SDA) Eines der härtesten Ballonrennen der Welt ist am Sonntag zu Ende gegangen. Silber holten mit einer Fahrt bis in den Nordosten Polens die Ostschweizer Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger. Weiter als sie kam nur ein Team aus Frankreich.

Die Sieger, die beiden Franzosen Vincent Leÿs und Christophe Houver landeten am Sonntagvormittag in Estland, nach rund 1835 Kilometern Fahrt und damit der klar längsten zurückgelegten Strecke. Die meisten Mannschaften hatten bereits am Samstagabend in Polen landen müssen, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten.

Weiteste Strecke gewinnt

Sieger des 61. Gordon Bennett Cup ist nicht, wer am längsten in der Luft ist, sondern wer am weitesten entfernt vom Startort in Greyerz FR landen kann. Dort war am Freitagabend die Weltmeisterschaft im Langdistanz-Gasballonfahren gestartet worden. Die mit Wasserstoff gefüllten Gasballons sind wesentlich kleiner als Heissluftballons und können deutlich länger fahren.

21 Teams waren am Freitagabend in Greyerz FR gestartet. Zuletzt hatten am späten Sonntag noch vier Teams ihre Ballone in der Luft, unter ihnen das Ostschweizer Team, das den Titel 2015 und 2016 geholt hatte. Erst am Sonntagabend landete sein Ballon nach 1366 Kilometern, wie auf dem Live-Tracker des Rennens zu sehen ist.

Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger aus dem Kanton Thurgau landeten unmittelbar vor dem engen Korridor zwischen Weissrussland und der russischen Enklave Kaliningrad, den die Ballone durchfahren mussten.

Die beiden anderen Schweizer Teams waren schon am Samstag wieder am Boden. Die Freiburger Nicolas Tièche und Laurent Sciboz, die Vizeweltmeister von 2016, setzten nach 1309 Kilometern am späten Abend kurz vor der Sperrzone um Kaliningrad auf polnischem Boden auf beendeten den Wettkampf auf dem vierten Platz.

Die Zürcher Walter Gschwendtner und Max Krebs kamen mit ihrem Gefährt 1017 Kilometer weit und gingen bereits am frühen Samstagnachmittag in der Nähe von Konin, im Zentrum von Polen, zu Boden. Sie wurden 17. Auf dem dritten Platz des Langdistanz-Rennens landete ein Team aus Spanien.

Erfahrener Leader

Der Sieger, der französische Ballonpilot Leÿs, hat so oft an dem legendären Rennen teilgenommen wie niemand anders: er ist nach Angaben der Veranstalter zum 16. Mal dabei. Acht Mal gewann er. Der Cup wurde vor 111 Jahren von dem US-Zeitungsverleger und Sportfan James Gordon Bennett Junior (1841-1918) ins Leben gerufen.

Den Entfernungsrekord halten die Belgier Bob Berben und Benoît Simeon. Sie waren 2005 in Albuquerque in Neumexiko in den USA gestartet und landeten fast drei Tage und drei Nächte später in Quebec in Kanada – 3400 Kilometer weit entfernt.

Während die Ballone in Richtung Nordosteuropa unterwegs waren, wurde in Greyerz gefeiert. Rund 23’000 Besucherinnen und Besucher kamen am Wochenende trotz zeitweise schlechtem Wetter an den Startort des Rennens. 17’000 Menschen hatten der Startzeremonie am Freitagabend beigewohnt.

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SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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