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Alte Kunst aus Korea im Zürcher Rietberg-Museum (17.3. – 9.7. 2000)

Das Museum Rietberg in Zürich zeigt bis zum 7. Juli alte Kunst aus Korea. Es ist dies die erste Korea-Ausstellung in der Schweiz. Unter den 200 Exponaten befinden sich zahlreiche als Staatsschätze deklarierte Objekte.

Das Museum Rietberg in Zürich zeigt bis zum 7. Juli alte Kunst aus Korea. Es ist dies die erste Korea-Ausstellung in der Schweiz. Unter den 200 Exponaten befinden sich zahlreiche als Staatsschätze deklarierte Objekte.

Der bronzene “Miruk”-Buddha aus dem 7. Jahrhundert ist das Staatsheiligtum, die «Seele» des koreanischen Volkes. Zur Zeit gastiert er als wohlgehüteter Star im Museum Rietberg in Zürich.

Das internationale Interesse an der Kunstgeschichte Koreas ist erst a Erwachen. “Allzu lange haben wir uns auf China und Japan konzentriert und dabei eine äusserst interessante Hochkultur fast übersehen”, sagte Museumsdirektor Albert Lutz am Freitag (17.03.) zur Eröffnung der Ausstellung “Korea, die alten Königreiche”. Der Nachholbedarf ist entsprechend gross. Und so widmet das Zürcher Museum der alten Kunst aus dem Land der Morgenstille die teuerste und aufwändigste Ausstellung seiner Geschichte.

Unter den 200 Exponaten finden sich zahlreiche als “Staatsschätze” deklarierte Objekte. Allein “Miruk” ist für 50 Millionen Franken versichert.

Schamanismus, Buddhismus, Konfuzianismus

Interessant und sehenswert ist die koreanische Hochkultur vor allem aufgrundihrer Vielfalt und der eigenständigen Einbettung in die kulturgeschichtliche Entwicklung Asiens. Kuratorin Jong-Hee Lee- Kalisch hat ihre Schau deshalb auch nicht streng chronologisch, sondern thematisch konzipiert.

Als Schwerpunkte hat sie mit Schamanismus, Buddhismus und Konfuzianismus drei Weltanschauungen gewählt, die sich zwischen dem 10. vorchristlichen und dem eben ausgeklungenen 20. Jahrhundert als Staatsreligionen der alten Königreiche abgelöst haben. Diese haben das kulturelle Schaffen massgeblich geprägt und gefördert.

Gedruckte Bücher aus dem 13. Jahrhundert

Aus der urreligiösen schamanischen Zeit (10. Jh.v.Chr. bis 6. Jh.n.Chr.) sind kunstvolle Grabbeigaben aus Bronze und Gold zu sehen: Kronen und Gürtel, Hals- und Ohrenschmuck. Daneben Ritualgeräte und -gewänder der bis heute aktiven Schamanen und Schamaninnenen.

Die Ära des Buddhismus (7. bis 14. Jh.) wird mit verzierten Reliquienschreinen und Bronzepagoden dokumentiert. Mit Statuetten wie “Miruk”, witzigen Jung-Gottheiten und exquisiten Stücken der bekannten Seladon-Keramik. Für besonderes Aufsehen sorgt das Buch “Sokpo sangjol”, gedruckt in beweglichen Lettern, die erstmals 1232 – 208 Jahre vor Gutenbergs Erfindung – eingesetzt wurden!

“Korea, die alten Königreiche” ist vor Zürich bereits sehr erfolgreich in Essen und München gezeigt worden. Zahlreiche der aus über 25 Museen, Pagoden, Tempeln und Privatsammlungen stammenden Leihgaben sind erstmals ausserhalb Koreas zu sehen.

Notiz: Museum Rietberg, bis 9. Juli. Geöffnet Di-So 10-17 Uhr, Mi 10-20 Uhr.

swissinfo und Agenturen

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