Mit DNA-Profilen gegen die Kriminalität
In der Schweiz wird ab dem 1. Juli ein landesweit nutzbares Informationssystem für die Identifizierung von Personen mittels DNA-Profilen eingerichtet. Das neue System soll zu Gunsten der Polizei- Erkennungsdienste vorerst als Versuchsbetrieb laufen.
Die Strafverfolgungsbehörden seien mit Kriminalitätsformen konfrontiert, die sich durch Mobilität, Spezialisierung, Teamwork und Einsatz technischer Mittel auszeichneten, erklärte die Regierung am Mittwoch (31.05.). Bei der Verfolgung dieser Kriminalitätsformen sei die rasche Identifizierung von Tätern und Tätergruppen von grosser Bedeutung.
Die Identifikation mittels DNA-Profil ergänze die klassischen Ermittlungs- und Identifikationsmethoden wie zum Beispiel den Fingerabdruck. Bei der Strafverfolgung stelle das DNA-Profil oder der «DNA-Fingerprint» im Rahmen der biologischen Spurensicherung eine zusätzliche Möglichkeit der Täteridentifizierung dar.
Gemäss Regierung verbessert das DNA-Profil die Aussagekraft der einzelnen Untersuchungen im Vergleich zu herkömmlichen Abklärungen. Im Strafverfahren sei der DNA-Fingerabdruck insofern zu einem wichtigen Beweismittel geworden, als damit Tatortspuren anhand eines Vergleichs mit dem DNA-Profil einer verdächtigen Person der mutmasslichen Täterschaft zugerechnet werden könnten.
Gestützt auf den Bericht einer Expertenkommission war das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) mit der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren übereingekommen, dass die rasche Inbetriebnahme eines DNA-Profil-Informationssystems beim Bund dringend sei.
Der Betrieb des DNA-Profil-Informationssystems beim Bund soll unterschiedliche Insellösungen in den Kantonen verhindern. Geplant ist ein vorerst auf vier Jahre befristeter Probelauf. Dem Parlament soll möglichst rasch die formell-gesetzliche Grundlage für den definitiven Betrieb des Informationssystems unterbreitet werden.
In ihrem Entscheid verweist die Schweizer Regierung auf gute Erfahrungen im Ausland (GB, USA, NL und BRD): Mit der Analyse und dem Vergleich von biologischen Spuren liessen sich raschere Erfolge bei der Aufklärung komplexer krimineller Tatbestände, bei der Beweisführung im Zusammenhang mit schweren Straftaten und bei der Verhinderung weiterer Straftaten von Serientätern erzielen.
swissinfo und Agenturen

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