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ANLEIHEN/Renditen für Anleihen angeschlagener Euro-Länder steigen wieder

FRANKFURT (awp international) – Die Lage an den Anleihemärkten der haushaltspolitisch angeschlagenen Euro-Länder hat sich am Mittwoch den zweiten Tag in Folge verschlechtert. Sowohl in Griechenland als auch in Portugal und Spanien legten die Renditen für Staatspapiere wieder spürbar zu. Händler sprachen zum einen von Sorgen, die Finanzhilfen für Griechenland in dreistelliger Milliardenhöhe könnten immer noch nicht ausreichen. Zum anderen wurde vor einem Übergreifen der Krise auf andere Euro-Länder gewarnt.
Die Rendite für zehnjährige griechische Staatsanleihen lag am frühen Mittag bei 9,83 Prozent. In den Tagen zuvor hatte sich die Lage noch merklich entspannt, und die Rendite war auf rund 8,5 Prozent zurückgegangen. Der zehnjährige Schuldtitel Portugals rentierte am Mittwoch mit rund 5,6 Prozent, nachdem die Rendite wenige Tage zuvor auf unter 5,2 Prozent gefallen war. Auch die Risikoaufschläge spanischer Anleihen legten zu. Sie rentierten zuletzt bei 4,17 Prozent und damit rund 0,14 Punkte höher als Ende vergangener Woche.
Die Risikoaufschläge der Staatspapiere insbesondere zu deutschen Staatsanleihen sind Ausdruck des schwindenden Marktvertrauens in die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Länder. Nachdem zunächst Bonitätsherabstufungen von Ratingagenturen für grosses Aufsehen gesorgt hatten, kamen zuletzt zahlreiche Gerüchte hinzu. So hatte es am Dienstag Spekulationen gegeben, wonach Spanien ebenfalls auf Finanzhilfe angewiesen sei. Mittlerweile wurden die Vermutungen sowohl von spanischer Seite als auch durch die EU-Kommission dementiert./bf/jha/

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