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Auch Credit Suisse zeigt Iran die kalte Schulter

Neues Logo und neue Politik gegenüber "Schurkenstaaten": Credit Suisse. Keystone Archive

Nach der UBS steigt auch die Grossbank CS aus dem Geschäft mit Iran aus. Im Gegensatz zur UBS tut sie das nicht für alle, sondern lediglich für Neukunden.

Die Credit Suisse zieht sich aus Risikoüberlegungen und wegen der geopolitischen Lage auch aus dem Neukundengeschäft mit Syrien und Nordkorea zurück.

“Wir werden in diesen Ländern keine neuen Geschäftsbeziehungen eingehen”, sagte ein Banksprecher am Montag zu verschiedenen Medienberichten. Die Verträge mit Firmenkunden in diesen Ländern sollen nach deren Ablauf nicht mehr erneuert werden.

Am Sonntag hatte die Credit Suisse verlauten lassen, sie verfolge die politischen Entwicklungen mit wachsender Sorge. Allerdings könne die Bank aus der Export-Import-Finanzierung nicht von heute auf morgen aussteigen.

Atomprogramm nicht direkte Ursache

Zuvor war bereits Konkurrentin UBS aus dem Geschäft mit Iran ausgestiegen. Der Streit um das iranische Atomprogramm sei aber nicht die direkte Ursache, sondern die Wirtschaftlichkeit des Geschäfts, hatte ein Konzernsprecher gesagt. Für Syrien habe die Grossbank ähnliche Massnahmen eingeleitet.

Im Gegensatz zur Credit Suisse hat die UBS beschlossen, vollständig aus dem Geschäft mit Iran auszusteigen.

Nach Statistiken der Schweizerischen Nationalbank haben iranische Kunden Vermögen im Umfang von 1,4 Mrd. Fr. auf Schweizer Banken deponiert, syrische Kunden 8,6 Mrd. Franken. Der grösste Teil davon liegt bei der UBS und bei der Credit Suisse.

Die USA und die EU wollen den Streit über das iranische Atomprogramm vor den Sicherheitsrat der UNO bringen. Sie verdächtigen die islamische Republik, an Atomwaffen zu arbeiten, was Iran bestreitet.

swissinfo und Agenturen

Die USA und die EU wollen den Streit um das iranische Atomprogramm vor den Sicherheitsrat der UNO bringen.

Die UNO hat im vergangen Jahr Syrien wegen der Ermordung des früheren libanesischen Premierministers Rafik Hariri verurteilt.

Iran und Syrien werden von den USA als Schurkenstaaten bezeichnet.

Die USA sind einer der wichtigsten Finanzmärkte der Schweizer Grossbanken.

Nach Statistiken der Schweizerischen Nationalbank haben iranische Kunden Vermögen im Umfang von 1,4 Mrd. Fr. auf Schweizer Banken deponiert.

Syrische Kunden 8,6 Mrd. Franken.

Der grösste Teil davon liegt bei der UBS und Credit Suisse.

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