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Aufschwung der Baukonjunktur hält an

Baukonjunktur erfreulich aber regional unterschiedlich. Keystone

Der Aufschwung der Baukonjunktur hat sich im ersten Halbjahr gefestigt. Das Auftragsvolumen der Baubranche steigt, wie die Schweizerische Bauwirtschaftskonferenz am Freitag (29.09.) mitteilte. Positiv entwickelt sich vor allem der öffentliche Tiefbau.


Nach der mehrjährigen Rezessions- und Stagnationsphase steige die Bautätigkeit im Bauhauptgewerbe wieder an, heisst es in der jüngsten Ausgabe des “Bauwirtschaftsspiegels”. Die per 1. Juli 2000 vom Baumeisterverband (SBV) durchgeführte Konjunkturumfrage zeige ein allgemein erfreuliches Bild, bestätige aber regional sehr unterschiedliche Entwicklungen.

Insgesamt nahm der Arbeitsvorrat gegenüber dem Vorjahresstichtag um 18 Prozent zu, wobei sich der Anstieg vor allem auf die Ballungszentren Zürich und Bern, sowie auf die Westschweiz und das Tessin konzentriert. Die Bautätigkeit wuchs im ersten Semester verglichen mit der Vorjahresperiode um 9,5 Prozent, lag aber immer noch 18 Prozent unter dem Niveau von 1990.

Unterschiedliche Entwicklungen zeigten der private und der öffentliche Bau. Der öffentliche Bau verzeichnete eine Zunahme von gut 12 Prozent. Als eigentlicher Motor wirkte der Tiefbau, der um 12,2 Prozent wuchs und dank zahlreicher Bahn- und Strassenprojekte das Niveau von 1990 um 18,4 Prozent überschritt. Die Ausgaben im öffentlichen Hochbau nahmen um 11,6 Prozent zu, blieben aber immer noch um mehr als 40 Prozent hinter dem Wert von 1990 zurück.

Der private Bau verzeichnete gegenüber der Vorjahresperiode eine Steigerung um 7,7 Prozent. Das Niveau liegt aber immer noch fast 30 Prozent unter dem Wert von 1990. Mit einem Plus von 13,6 Prozent profitierte vor allem der gewerblich- industrielle Bau von den in den Konjunkturaufschwung gesetzten Hoffnungen der Industrie. Beschaulicher und auf sehr tiefem Niveau entwickelte sich laut SBV der private Hochbau. Der Wohnungsbau nahm im ersten Semester lediglich um fünf Prozent zu.

Architekten spüren den Aufschwung

Positive Signale sandten auch die Planungsfirmen aus. Die Ingenieure und Architekten beurteilen laut SBV ihren Geschäftsgang von Quartal zu Quartal günstiger, wobei auch in diesen Branchen der öffentliche Tiefbau wesentlich zur Verbesserung beitrug. Dagegen konnte die Projektierungssumme im Wohnbausektor nur knapp gehalten werden.

Unterstrichen wird die Erholung im Baugewerbe durch die Stabilisierung bei der Zahl der Beschäftigten. Nachdem während eines Jahrzehnts anhaltend Personal abgebaut wurde, meldeten nun 43 Prozent der Betriebe im Bauhauptgewerbe Mangel an Arbeitskräften. Zudem sei kräftig ins Baubetriebsinventar investiert worden.

swissinfo und Agenturen

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