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AUSBLICK/Holcim 2010: Reingewinn von 1’064 Mio CHF erwartet

Zürich (awp) – Die Holcim Ltd veröffentlicht am Mittwoch, 2. März, das Geschäftsergebnis 2010. Analysten gehen von folgenden Zahlen aus:
2010
In Mio CHF AWP-Konsens 2009
Umsatz 21’910 21’132
Betrieblicher EBITDA 4’525 4’630
Betriebsgewinn 2’678 2’781
Reingewinn* 1’064 1’471
*nach Minderheiten
FOKUS: Im vierten Quartal dürften sich gemäss mehreren Analysten die Umsätze gegenüber dem Vergleichsquartal 2009 rückläufig entwickelt haben. Als Gründe führen sie die Währungskursentwicklung und das schlechtere Wetter an. Auf operativer Ebene gehen die Experten für das vierte Quartal gegenüber dem Vorjahr ebenfalls von einem tieferen Ergebnis aus. Dabei dürften sich die verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich entwickelt haben. In der Region Asien Pazifik rechnen sie mit einem deutlichen Rückgang, in Europa dürfte das operative Ergebnis hingegen etwa auf Vorjahresniveau liegen. Trotz des Preisdrucks in den USA wird in Übersee ein leichtes Wachstum erwartet, allerdings auf tiefem Niveau.
Der Fokus der Anleger dürften auf dem Kostendruck in den aufstrebenden Märkten liegen. Obwohl der Anstieg bei den Energiekosten begrenzt sein dürften, gäbe es weitere Risiken beispielsweise bei den Distributionskosten, schreibt die UBS. Der zuständige Analyst könnte sich deshalb vorstellen, dass Holcim in diesem Bereich mit Kostenreduktionsmassnahmen überraschen könnte. Die Credit Suisse richtet ihre Augenmerk ebenfalls auf die Preissetzungsmacht von Holcim. Der Konzern sei mit seinem Exposure in Indien, Spanien, Italien und Teilen von Osteuropa dem härtesten Preisdruck ausgesetzt.
Insgesamt gehen die Analysten nicht von einem nicht allzu glänzenden Ergebnis aus.
ZIELE: Bei der Präsentation der Zahlen zu den ersten neun Monaten äusserte sich der Konzern zurückhaltend. Die Aussichten für die europäischen Baumärkte blieben für 2010 mit wenigen Ausnahmen verhalten. Der Zementhersteller hoffte auf einen milden Winter, um das angepeilte betriebliche EBITDA (auf Vorjahresniveau) zu erreichen, was aus Sicht des Konzernchefs Markus Akermann “eine Herausforderung” darstellte.
PRO MEMORIA: Im Januar teilte Holcim in einer Präsentation an den Helvea Swiss Equities Conference mit, dass bei einer Markterholung in den etablierten Industrienationen und nach dem Abschluss des Kapazitätsausbaus in den Schwellenländern (bis 2013) ein zusätzliches Potenzial beim operativen EBITDA von 2 Mrd CHF sieht. Das angenommene Potenzial für das operative EBITDA in den USA sieht die Gruppe bei rund 0,5 Mrd CHF und in Europa bei 1 Mrd CHF.
Im Dezember leitete die Europäische Kommission ein Kartellverfahren gegen insgesamt acht Zementhersteller ein. Sie hätten sich möglicherweise wettbewerbswidrig verhalten, teilte die Behörde mit. Die Wettbewerbshüter wollen sich vor allem mögliche Import- und Exportbeschränkungen anschauen sowie Marktaufteilungen und Preisabsprachen. Holcim bestätigte, von der Untersuchung betroffen zu sein.
Homepage: www.holcim.com
are/ps

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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