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AUSBLICK/Richemont 2010/11: Reingewinn von 1’190 Mio EUR erwartet

Zürich (awp) – Die Compagnie Financière Richemont AG (CFR) publiziert am Donnerstag, 19. Mai, das Geschäftsergebnis 2010/11 (per 31. März). Zwölf Analysten haben dazu folgende Schätzungen:
10/11E
In Mio EUR AWP-Konsens 09/10A
Umsatz 6’841,2 5’176
EBIT 1’443,7 830
Reingewinn 1’190,4 600
FOKUS: Analysten rechnen bei Richemont für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010/11 – auch mit Blick auf die gute Geschäftsentwicklung von Branchenkonkurrenten wie LVMH oder Burberry – mit einem starken Umsatz- und Gewinnwachstum. Dabei dürfte der Luxusgüterhersteller vor allem von der sehr guten Entwicklung im ersten Halbjahr profitiert haben, während sich die Wachstumsdynamik im letzten Quartal aufgrund der höheren Vorjahresbasis etwas abgeschwächt haben könnte.
Ein Teil des Wachstums geht dabei aber auf das Konto der Net-A-Porter-Akquisition. Analysten schätzen den Akquisitionseffekt beim Umsatz auf 5%. Die EBIT-Marge dürfte derweil den Rekord aus dem Jahr 2007 von 21,1% übertreffen. Im Jahr 2009 lag die Marge noch bei 16,0%.
ZIELE: Richemont äussert sich im Ausblick in der Regel zurückhaltend und veröffentlicht keine konkreten Ziele. Anlässlich der Publikation von Zahlen zum dritten Quartal 2010/11 (Oktober bis Dezember) ging Executive Chairman und CEO Johann Rupert Mitte Januar noch davon aus, dass es im vierten Quartal aufgrund der höheren Vorjahresbasis schwieriger sein werde, die Umsätze zu steigern.
Ausserdem werde die Marge vom starken Franken negativ beeinflusst, da die Gruppe zu einem Grossteil in der Schweiz produziert, so Rupert weiter. Auch die geplanten Veränderungen in den Produktlinien der Uhrenmarke Baume & Mercier dürften zusätzlich auf die Marge gedrückt haben.
Fraglich ist laut Analysten auch, wie gross der Einfluss der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophen in Japan im April auf die Geschäftsentwicklung gewesen ist. Auf Gruppenebene wird von Analysten trotz Japan mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen im zweistelligen Bereich gerechnet.
PRO MEMORIA: Im Monat März sind die Schweizer Uhrenexporte nominal um 11,1% (real: +11,2%) auf 1,40 Mrd CHF gestiegen. Im Quartalsvergleich (Januar bis März) ergab sich gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 14,7% (real: +14,9%) auf 3,93 Mrd CHF. Damit stiegen die Uhrenexporte über das Rekordniveau von 2008.
An der Generalversammlung vom 7. September wird den Richemont-Aktionären Maria Ramos zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Maria Ramos ist im Finanzsektor tätig und derzeit Group Chief Executive bei der südafrikanischen Absa Group sowie Mitglied des Exekutiv-Komitees bei Barclays.
ab/mk

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