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AUSBLICK/ZFS H1: Reingewinn von 1’689 Mio USD erwartet

Zürich (awp) – Die Zurich Financial Services (ZFS) wird am Donnerstag, 5. August, die Zahlen zum ersten Halbjahr 2010 publizieren. Neun Analysten haben dazu folgende Prognosen:
H1 2010E
In Mio USD AWP-Konsens H1 2009A
Betriebsgewinn (BOP) 2’361 2’552
Reingewinn 1’689 1’254
Combined Ratio (%) 97,6 96,2
Per 30.06.10
In Mio USD AWP-Konsens 31.12.2009
Eigenkapital 28’682 29’678
FOKUS: Von ZFS erwarten die Analysten einen soliden Halbjahresbericht, wobei sich der Fokus auf die Combined Ratio und den operativen Gewinn (BOP) richten wird. Dabei dürften die Schadenbelastungen in der Nichtlebenversicherung im zweiten Quartal zurückgegangen sein, nachdem im ersten Quartal zahlreiche Unwetter die Rechnung im Vergleich zu anderen Jahren überdurchschnittlich stark belastet haben. Ein weiterer Belastungsfaktor sind die im zweiten Quartal verbuchten Rückstellungen für Immobiliendarlehen in Grossbritannien und Irland.
ZIELE: Über die gesamte Gruppe hinweg strebt ZFS eine Eigenkapitalrendite auf dem operativen Ergebnis (BOP) von 16% an. Dieser Wert soll über den Versicherungszyklus erreicht werden. Kurzfristig seien aber Schwankungen möglich, vor allem in Berichtsperioden mit hohen Schadenbelastungen im Nichtlebengeschäft, hiess es anlässlich der Präsentation der Q1-Zahlen Anfang Mai.
Bestätigt wurden damals auch die Zielsetzungen für das Effizienzsteigerungsprogramm “The Zurich Way”. So sollen in den Jahren 2010 und 2011 Ergebnisverbesserungen von jeweils rund 900 Mio USD realisiert werden. Der Hauptteil davon entfällt 2010 mit 33% auf den Bereich Europe General Insurance bzw. auf die Funktionen Wachstum/Vertrieb.
PRO MEMORIA: Mitte Juli hat die Zurich mitgeteilt, dass sie für Kreditausfälle auf ihrem Portfolio mit gewerblichen Immobilienkrediten in Grossbritannien und Irland im zweiten Quartal die Rückstellungen um insgesamt 330 Mio USD erhöht hat. Als Grund für die Erhöhung der Rückstellungen wurde die andauernde Verschlechterung der Immobilienmärkte in den beiden Ländern genannt.
Bereits während des Geschäftsjahres 2009 mussten diesbezüglich Rückstellungen gemacht werden. Die ZFS hat die Vergabe neuer gewerblicher Darlehen für die Erschliessung von Immobilien in Irland eingestellt und den Umfang solcher Kreditvergaben in Grossbritannien “erheblich” eingeschränkt.
Ende Juni hat Zurich-Deutschland-Chef Eduard Thometzek in einem Interview, dass der Erstversicherer in Deutschland verstärkt nach Übernahme-Objekten suche. In der Zurich-Welt sei Deutschland ein Investitionsland. “Wir haben genügend Eigenkapital, sollten sich lohnende Möglichkeiten ergeben”, so Thometzek. Passende Gelegenheiten könnten sich vom Jahr 2012 an ergeben, denn dann greifen die verschärften EU-Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung.
Im Interview mit der NZZ von Mitte Mai bekräftigte CEO Martin Senn, dass sich ZFS vor allem in Asien, dem Mittleren Osten, in den arabischen Ländern, Osteuropa oder Lateinamerika nach Wachstumsmöglichkeiten umschaue. Anfang Juni gab ZFS die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der indonesischen PT Mayapada Life (Bruttoprämieneinnahmen 2009 von 1,7 Mio USD.
ZFS hat sich eine neue Managementstruktur gegeben und damit verbunden im Management Veränderungen vorgenommen. In diesem Zusammenhang wurde Mario Greco zum CEO General Insurance und Kevin Hogan zum CEO Global Life ernannt. Paul Hopkins amtiert weiter als Chairman von Farmers Group. Die neu geschaffene Position des Group Head of Operations wurde von Kristof Terryn übernommen.
Neu geordnet wurde auch die geographischen Verantwortlichkeiten: Paul Hopkins ist für die Region Americas, Geoff Riddell für Asia-Pacific & Middle East und CFO Dieter Wemmer für Europe & Africa zuständig.
dr/mk/sig

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