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AWP ÜBERBLICK: Unternehmensnews Schweiz von 11.00 Uhr

Zürich (awp) – Nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen vom bisherigen Tag bzw. Vorabend:
Actelion/Elliott schlägt neue Mitglieder für Verwaltungsrat vor
Die Auseinandersetzung zwischen dem Pharmakonzern Actelion mit seinem Grossaktionär Elliot geht in die nächste Runde. Der Hedgefonds, der über verwaltete Fonds rund 6% des Aktienkapitals von Actelion kontrolliert, schlägt für die Generalversammlung neue Mitglieder für den Verwaltungsrat vor. Es wird ein “Team als unabhängige Kandidaten vorgeschlagen, um damit allen Aktionären eine echte Wahl betreffend der strategischen Ausrichtung des Unternehmens zu bieten”. Bei den vorgeschlagenen neuen Verwaltungsratsmitgliedern handele es sich um James Shannon, Peter Allen, Anders Härfstrand, Robert Hock, Elmar Schnee und Hans-Christian Semmler.
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AMS sieht Lieferungen durch Japan-Katastrophe nicht gefährdet
Das Management der Austriamicrosystems AG (AMS) sieht derzeit die Lieferungen des Unternehmens durch die Kastrophe in Japan nicht gefährdet. Das Unternehmen habe keine Produktionsaktivitäten oder Zulieferer in Japan. Auch sind die Halbleiter-Produktion, -Tests und die -Fertigung und ausserhalb Japans angesiedelt. Es sei eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden, um die Lieferkette auf mögliche Engpässe hin zu evaluieren.
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Axpo-Chef prognostiziert höhere Strompreise
Die Atomkraftwerk-Katastrophe in Japan und die Folgen in Europa dürften die Strompreise in der Schweiz anheben. “Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Strompreise steigen. Davon muss man ausgehen”, sagt Heinz Karrer, Chef des Energiekonzerns Axpo, im Interview mit der “HandelsZeitung”. Das Angebot werde knapp, und die Nachfrage sei gross. Zur Sicherheit der Kernkraftwerke in der Schweiz sagt der Axpo-Chef: “Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie. Es wäre falsch, das vorzutäuschen. Es bleibt ein Restrisiko.”
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BEKB 2010: Gewinn nach Steuern steigt um 5,5% auf 124,4 Mio CHF
Die Berner Kantonalbank (BEKB) hat im vergangenen Geschäftsjahr sowohl die Erträge als auch den Gewinn gesteigert. Die Bank hat den Vorsteuergewinn zum achtzehnten Mal in Folge steigern können. Ausserdem wird die Eigenmittelausstattung als solide bezeichnet. Der Jahresgewinn nach Steuern erhöhte sich um 5,5% auf 124,4 Mio CHF. Wie bereits in der Vorwoche publiziert wuchs der Gewinn vor Steuern um 2,9% auf 159,9 CHF. Die Aktionären sollen in den Genuss einer auf 5,10 CHF von 4,80 CHF erhöhten Dividende kommen.
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BKW 2011: Umsatz stabil erwartet – Keine Sofortmassnahmen für Mühleberg
Der Energiekonzern BKW rechnet im Jahr 2011 mit einem Umsatz im Bereich des Vorjahres. EBITDA und Reingewinn sollen ebenfalls im Rahmen des Vorjahres liegen, bereinigt um den Sondereffekt für die Auflösung der Rückstellung für belastende Verträge für die Energiebeschaffung von Partnerwerken im Jahr 2010. Der Ausblick berücksichtigt die Einflüsse des Unglücks in Japan allerdings nicht. Aufgrund der ersten Einschätzungen der Geschehnisse in Japan seien aus heutiger Sicht keine betrieblichen Sofortmassnahmen für das Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) erforderlich.
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Coltene 2010: Umsatz leicht gestiegen – EBIT und Reingewinn tiefer
Coltene hat im Geschäftsjahr 2010 den Umsatz leicht gesteigert. Das Unternehmen konnte vor allem in den aufstrebenden Märkten der Schwellenländer China und Indien deutliche Zuwächse verzeichnen. Der EBIT und der Reingewinn wurden jedoch von der übernommenen brasilianischen Vigodent sowie von negativen Währungseinflüssen belastet. Für 2011 gibt sich der Hersteller von dentalen Verbrauchsmaterialen vorsichtig optimistisch und rechnet mit leichtem Wachstum. Der Umsatz stieg um 1,5% auf 153,6 Mio CHF. Bereinigt um die zugekaufte Vigodent und um Währungseinflüsse resultierte ein organisches Wachstum von 6,2%. Der EBIT sank um 9,4% auf 18,4 Mio CHF, die EBIT-Marge liegt bei 12,0%. Unter dem Strich resultierte ein um rund 43% tieferer Gewinn von 9,3 Mio CHF.
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Evolva 2010: Umsatz 18,6 Mio CHF (VJ 18,9 Mio) – Liquide Mittel 37,7 Mio CHF
Das Biotech-Unternehmen Evolva weist für das Geschäftsjahr 2010 einen kaum veränderten Gesamtertrag von 18,6 Mio CHF aus. Der Verlust belief sich auf 23,3 Mio CHF. Der grösste Teil des Konzernumsatzes stammte aus Forschungsprojekten, die auf Evolvas Technologie basierten. Zwei Projekte mit dem US-Verteidigungsministerium steuerten rund 78% zum Gesamtumsatz bei. Zusätzlich stammten “bedeutende Erträge” aus Verträgen mit dem Pharmakonzern Roche und dem US-Unternehmen Abunda Nutrition. Die Produktepipeline habe gute Fortschritte gemacht.
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Gategroup 2010: Umsatz 2’700 Mio CHF – Ausblick vorsichtig optimistisch
Der Airline-Caterer Gategroup hat aufgrund des starken Frankens im vergangenen Geschäftsjahr 2010 einen leichten Umsatzrückgang erlitten. Betriebsergebnis und Reingewinn konnten dagegen deutlich gesteigert werden. Auf den Umsatz drückten u.a. die europäische Schuldenkrise sowie die isländische Aschewolke. Für das laufende Jahr gibt sich der Konzern “vorsichtig optimistisch” und erwartet einen Umsatz von 3 Mrd CHF sowie eine etwas verbesserte EBITDA-Marge.
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Infranor 9 Mte: Gewinn von 1,3 Mio CHF übertrifft eigene Erwartungen
Infranor Inter liegt mit dem Ergebnis im laufenden Geschäftsjahres 2010/11 nach neun Monaten über den eigenen Erwartungen. Zur positiven Entwicklung trugen beide Divisionen bei. Bekräftigt wird die bisherige Umsatzprognose für das Gesamtjahr von 48 Mio CHF.
Der Umsatz der auf industrielle Automations- und Antriebslösungen spezialisierten Gruppe stieg in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2010/11 um 31% auf 34,9 Mio CHF. Im dritten Quartal alleine sind Erlöse von 12,8 Mio CHF erzielt worden.
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Lonza unterzeichnet Entwicklungs- und Herstellungsvereinbarung mit Athera
Die Lonza-Gruppe hat mit dem schwedischen Biotechnologie Unternehmen Athera eine Entwicklungs- und Herstellungsvereinbarung unterzeichnet. Im Rahmen des Abkommens wird Lonza die Zelllinien- und Prozessentwicklung für Atheras monoklonalen Antikörper PC-mAb initiieren. PC-mAb von Athera ist für die Behandlung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom bestimmt, die einem erhöhten sekundären Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses ausgesetzt oder vom Tod bedroht sind.
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Nestlé/L’Oréal: Wechsel an der Spitze des Kosmetikkonzerns
Nach mehr als zwanzig Jahren gibt es am Donnerstag einen Wechsel an der Spitze des weltgrössten Kosmetikkonzerns L’Oréal. Der Brite Lindsay Owen-Jones legt an seinem 65. Geburtstag den Verwaltungsratsvorsitz nieder. Der Brite hatte das französische Unternehmen 23 Jahre lang geführt und zum Weltmarktführer ausgebaut. Er bleibt Ehrenpräsident des Konzerns. Sein Nachfolger wird Jean-Paul Agon, der ebenfalls bereits seit Jahrzehnten für L’Oréal tätig ist, seit 2006 als Geschäftsführer. Der 54-Jährige hat sich für die kommenden zehn Jahre ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er will eine Milliarde neue Kunden für L’Oréal gewinnen.
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Norinvest/Banque Cramer: VR Alain Sierro verzichtet auf Wiederwahl
Alain Sierro verzichet auf seine Wiederwahl in die Verwaltungsräte der Norinvest Holding SA und der Banque Cramer & Cie anlässlich der kommenden Generalversammlungen der beiden Unternehmen. Gründe für den Verzicht wurden nicht genannt. Auch über mögliche Zuwahlen verlautete nichts.
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Novartis streicht 500 Stellen im britischen Horsham
Der Basler Pharmakonzern Novartis will in Grossbritannien rund 500 Stellen streichen. Die Produktion am Standort Horsham in West Sussex soll geschlossen und künftig auf dem Campus südwestlich von London nur noch im Bereich Atemwege geforscht werden. Aber auch ein Teil der Forschung und Entwicklung (F&E) wird an andere Standorte verlegt. Novartis beschäftigt in Horsham rund 950 seiner insgesamt mehr als 3’500 Mitarbeiter im Vereinigten Königreich. 330 Mitarbeiter sind in der Atemweg-Forschung tätig. Der Stellenabbau soll in einem Zeitraum von zwei Jahren erfolgen.
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Novartis stellt Erdbebenopfer in Japan über 3 Mio USD zur Verfügung
Novartis leistet den Erdbebenopfern in Japan eine Nothilfe im Umfang von mehr als 3 Mio USD. Die Unterstützung umfasse sowohl direkte finanzielle Zuwendungen an Hilfsorganisationen als auch die Abgabe dringend benötigter Arzneimittel wie Schmerzmittel.
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SPS 2010: Reingewinn vor Neubewertungseffekten steigt auf 171,7 Mio CHF
Die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) hat im Geschäftsjahr 2010 den Reingewinn vor Neubewertungseffekten (NB) um 46,6% auf 171,7 Mio CHF gesteigert. Der EBIT vor NB stieg um 96,3% auf 324,7 Mio CHF. Die Neubewertungen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 86,4 Mio CHF. Der Ertrag aus Vermietung lag um 65,8% höher bei 417,3Mio CHF. Der EBIT und der Reingewinn nach Neubewertung stiegen um 87,4% auf 411,1 Mio CHF beziehungsweise um 25,4% auf 235,0 Mio CHF. Die Anleger sollen eine unveränderte Dividende von 3,50 CHF je Aktie erhalten. Der Blick in die Zukunft ist positiv, mit den Ergebnissen hat SPS die Erwartungen der Analysten allerdings nicht ganz erreicht.
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Swiss 2001: Reingewinn steigt auf 368 (146) Mio CHF
Die Fluggesellschaft Swiss hat 2010 den Gewinn stark gesteigert. Gegenüber dem Vorjahr nahm er von 146 Mio auf 368 Mio CHF zu. Die Lufthansa selbst ist im vergangenen Jahr auch wieder in die schwarze Zahlen geflogen und hat einen Konzerngewinn von 1,1 Mrd EUR verzeichnet. Die Flugzeuge der Swiss waren im vergangenen Jahr auch besser ausgelastet als 2009. Der Sitzladefaktor erhöhte sich von 80,1 auf 82,3%, und dies obwohl die Fluggesellschaft mehr Flüge angeboten hat.
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Swissquote-CEO: Suche nach Übernahmemöglichkeiten im Devisenhandel
Der Online-Broker Swissquote verfolgt weitere Übernahmen, nachdem 2010 mit Tradejet und ACM bereits zwei Firmen zugekauft worden sind. Im Vordergrund stehe eine zusätzliche Verstärkung im Devisenhandel, sagte CEO Marc Bürki im Interview mit der “Handelszeitung”.
“Im Forex-Bereich gibt es weitere Übernahmemöglichkeiten, womöglich auch ausserhalb der Schweiz”, so Bürki. Der internationale Regulierungsschub sorge nämlich unter den Devisenhandelsplattformen für einen erhöhten Konsolidierungsdruck.
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u-blox 2010: Gewinnsprung auf 12,9 Mio CHF – Ausblick teils erhöht
u-blox hat im Geschäftsjahr 2010 einen um 53% höheren Gruppen-Umsatz von 112,8 Mio CHF erzielt. Der Bruttogewinn stieg um 51% auf 58,9 Mio CHF und die Bruttomarge erreichte 52,2% nach 52,9% im Vorjahr. Der EBIT sprang auf 19,1 Mio CHF, entsprechend einer EBIT-Marge von 16,9%. Der Reingewinn vervierfachte sich fast auf 12,9 Mio CHF. Mit den Zahlen hat u-blox die Erwartungen der Analysten nur beim Reingewinn nicht ganz getroffen.
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UBS/Grossbanken im Verdacht der Zinstrickserei
Finanzaufsichtsbehörden in den USA, Japan und Grossbritannien untersuchen einem Pressebericht zufolge den Verdacht auf Zinsmanipulationen von einigen der grössten Banken der Welt. Es werde geprüft, ob die Geldhäuser zwischen 2006 und 2008 bei wichtigen Referenzzinssätzen für Kredite der Finanzinstitute getrickst haben, schreibt die “Financial Times” am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise. Neben der UBS hätten Bank of America, Citigroup und Barclays dazu bereits Vorladungen erhalten. Auch von der WestLB wollten die Ermittler bereits Informationen. Die Landesbank erklärte in der Zeitung, sie habe keine Vorladung bekommen, die übrigen Institute lehnten eine Stellungnahme ab.
cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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