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Bank Coop H1: Bruttogewinn leicht tiefer – Gehaltener Jahresgewinn erwartet

Basel (awp) – Die Bank Coop hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2010 den Margendruck im Hypothekargeschäft zu spüren bekommen. Der um die Kosten der laufenden IT-Migration bereinigte Bruttogewinn ging um 1,6% auf 46,6 Mio CHF zurück. Der Halbjahresgewinn verbesserte sich dagegen dank dem Verkauf einer Beteiligung um 0,7% auf 36,9 Mio CHF, wie die schweizweit tätige Tochter der Basler Kantonalbank (BKB) am Mittwoch mitteilte.
Der Zinserfolg lag trotz einer weiteren Zunahme der Hypothekarforderungen um 2,2% auf 73,8 Mio CHF unter dem Vorjahr. Allerdings konnte Bank Coop dank mehr Börsentransaktionen ihrer Kundschaft im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zulegen: Hier stieg der Erfolg um 9,7% auf 34,6 Mio CHF. Im Handelsgeschäft ergab sich ein Rückgang um 19,2% auf 6,6 Mio CHF. Unter dem Strich lag der Betriebsertrag um 0,2% unter dem Vorjahresergebnis.
Der Geschäftsaufwand lag mit 70,1 (VJ 69,6) Mio CHF leicht über dem Vorjahr. Die Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste fielen mit 6,5 (8,9) Mio CHF dagegen klar tiefer aus als im ersten Halbjahr 2009. Die Cost Income Ratio I erhöhte sich leicht von 59,9% auf 60,1%. Die Vorbereitungen für die IT-Migration, die Anfang 2011 stattfinden wird, schreiten laut Mitteilung planmässig voran. Für die Investitionen seien ausreichend Rückstellungen gebildet worden.
Im hart umkämpften Hypothekargeschäft verzeichnete die Bank Coop aufgrund der tiefen Zinsen eine anhaltend hohe Nachfrage. Dabei sei es entscheidend, keine zusätzlichen Risiken einzugehen, betont die Bank in der Mitteilung: Die Bank Coop halte an ihren konservativen Belehnungsstandards fest und verfolge eine “stetige und solide Politik bei der Risikovergabe”. Die Hypothekarforderungen stiegen gegenüber Ende 2009 um weitere 3,2% auf einen neuen Höchstwert von 11,38 Mrd CHF.
Insgesamt stiegen die Kundenausleihungen auf 11,91 (11,03) Mrd CHF. Die Kundengelder sanken dagegen um 1,0% auf 8,87 Mrd CHF, die gesamten Publikumsgelder gingen um 2,0% auf 11,3 Mrd CHF zurück. Deutlich angestiegen seien allerdings die Spargelder, wobei sich das Bedürfnis der Kundschaft nach attraktiv verzinsten Anlagemöglichkeiten ausgedrückt habe. Die Kundenvermögen sanken um 0,9% auf 15,93 Mrd CHF.
Auch das zweite Halbjahr dürfe anspruchsvoll bleiben, schreibt die Bank in der Medienmitteilung. Für das gesamte Geschäftsjahr 2010 erwartet Bank Coop-CEO Andreas Waespi dennoch einen leicht höheren, falls sich das konjunkturelle Umfeld nicht massgeblich verändere.
tp/ra

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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