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Bank Linth 2010: Expansionsstrategie drückt Gewinn – solide Kapitalbasis (Zus)

Uznach (awp) – Die Bank Linth hat im Geschäftsjahr 2010 wie angekündigt unter dem Strich weniger verdient als im Rekordjahr 2009. Das Resultat wurde durch einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit dem neuen Marktauftritt und tiefere Zinsmargen belastet. Das laufende Jahr hat gemäss dem Management zwar gut begonnen, für das Gesamtjahr rechnet es aber mit einem leicht tieferen Jahresgewinn.
Die Bank Linth habe 2010 ein gesundes Wachstum und ein Ergebnis im Rahmen des Budgets erzielt, sagte Thomas Eichler, der am Donnerstag den zehnten Jahresabschluss der Bank Linth als CEO präsentierte. Zuwächse verbuchte das zur Liechtensteinischen Landesbank (LLB) gehörende Institut bei den Krediten und Kundengeldern. Die Kundenausleihungen, die um 5% stiegen und die Kundengelder, die um 5,6% zunahmen, verzeichneten neue Höchststände. Zudem flossen dem Institut netto Neugelder im Umfang von 414 Mio CHF zu.
GESUNKENE BRUTTOMARGE IM ZINSENGESCHÄFT
Leicht unter den Erwartungen entwickelte sich 2010 gemäss Eichler das Zinsengeschäft. Die Bruttomarge in dieser Sparte sei aufgrund der tiefen Zinsen und des Wettbwerbsdrucks um 15 auf 139 Basispunkte gesunken. Der Erfolg der Hauptertragsquelle des Instituts verminderte sich um 5,8% auf 65,8 Mio CHF.
Zulegen konnte hingegen das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Dessen Ertrag erhöhte sich um 5,0% auf 16,1 Mio CHF. Damit habe dieser Geschäftsbereich fast 19% zum Bruttoertrag beigetragen. Mittelfristig gelte unverändert das Ziel, dass diese Sparte gegen 30% des Ergebnisses ausmache, ergänzte der CEO. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stagnierte auf 3,0 Mio CHF.
Es resultierte ein Bruttoertrag von 86,3 Mio CHF (-2,2%). Dem stand ein um 7,3% auf 56,2 Mio CHF gestiegener Geschäftsaufwand gegenüber. Während dabei der Personalaufwand unverändert blieb, erhöhte sich der Sachaufwand um 19,1%, was ausschliesslich auf einmalige Aufwendungen von 3,4 Mio CHF für die Einführung des neuen Erscheinungsbilds und die Erarbeitung der neuen Wachstumsstrategie zurückzuführen ist. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich auf 65,2% (57,3).
Der geringere Ertrag und die höheren Aufwendungen resultierten in einen um 20,2% auf 30,0 Mio gesunkenen Bruttogewinn. Unter dem Stich verblieb ein um 10,6% auf 20,4 Mio CHF gesunkener Reingewinn.
BILANZSSUME VON FAST 5 MRD CHF
Die Bilanzsumme habe per Ende 2010 4,88 (+2,9%) Mrd CHF betragen und die Marke von 5 Mrd CHF läge in Reichweite, ergänzte Eichler. Mit einer Eigenmittelüberdeckung von 166% (162,9%) sei die Bank komfortabel kapitalisiert und erfülle schon heute die von der Finanzmarktaufsicht (FINMA) in Aussicht gestellten Eigenmittelvorschriften, ergänzte VR-Präsident Heinz Knecht.
Den Aktionären wird eine Bruttodividende von 12 CHF pro Aktie vorgeschlagen. Im Vorjahr wurde eine Dividende von 12 CHF in Form einer Nennwertrückzahlung bezahlt.
Das laufende Jahr habe für die Bank hinsichtlich Wachstum bei den Krediten, Kundengeldern und Neugeldzufluss gut begonnen, sagte Eichler. Es zeichne sich aber ab, dass 2011 ein tieferer Jahresgewinn als 2010 resultieren werde. Denn die Bank sei mit einer weiterhin unveränderten Konkurrenzsituation und einem grossen Investitionsbedarf zur weiteren Umsetzung der Wachstumsstrategie konfrontiert.
Die Valoren der Bank Linth geben am Donnerstag bis gegen 14.50 Uhr in einem insgesamt schwächer tendierenden Gesamtmarkt 0,5% auf 660 CHF nach. Der SPI verliert ebenfalls 0,5%.
sig/pf

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